Jung, männlich, sucht: Schakal könnte auf Reviersuche sein

Räuber und Beute: der Goldschakal auf Sylt steht vor Schafen der Insel.
Räuber und Beute: der Goldschakal auf Sylt steht vor Schafen der Insel. Foto: Privat/Daniela Andersen/dpa

Berlin (dpa) – Bei dem auf Sylt umherstreifenden Goldschakal könnte es sich Torsten Reinwald vom Deutschen Jagdverband (DJV) zufolge um ein junges Männchen handeln. Auf der Suche nach einem eigenen Revier legten Schakal-Jungtiere – ähnlich wie die eng verwandten Wölfe – große Entfernungen zurück. Von Wölfen sei bekannt, dass sie dabei binnen weniger Tage rund tausend Kilometer zurücklegen können.

Einen Goldschakal zu erlegen, sei auch im begrenzten Raum einer Insel wie Sylt gar nicht so einfach, erklärte der Pressesprecher und stellvertretende Geschäftsführer des DJV. Unter anderem, weil das Tier mit seinem gelbgrauen Fell in der dortigen Vegetation gut getarnt sei.

Aber selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass der Schakal sein ganzes, üblicherweise etwa acht bis neun Jahre währendes Leben einem Abschuss entgehen könnte: Mit einer Schakal-Familie ist auf Sylt nicht zu rechnen, wie Reinwald sagt. Dafür sei es zu unwahrscheinlich, dass noch mal ein Schakal den Weg über den recht schmalen, etwa acht Kilometer durchs Wattenmeer führenden Hindenburgdamm auf sich nehme.

Der Goldschakal auf Sylt hatte seit dem 19. Mai immer wieder zahlreiche Lämmer gerissen. Das Landesamt für Umwelt in Schleswig-Holstein erteilte daraufhin eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung zum Abschuss. Es wäre dem DJV zufolge der erste behördlich genehmigte und bestätigte Abschuss eines Goldschakals in Deutschland.