
Hamburg (dpa/lno) – Der diesjährige Abitur-Jahrgang in Hamburg hat etwas besser abgeschnitten als der Jahrgang im Vorjahr. 9.274 Abiturientinnen und Abiturienten kamen nach vorläufigen Zahlen auf einen Notenschnitt von 2,35, wie die Schulbehörde mitteilte. Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD) gratulierte allen Schulabgängern «ganz herzlich zu ihrem erfolgreichen Schulabschluss».
Vergangenes Jahr lag die Durchschnittsnote bei 2,36. Während der Abiturjahre mit Corona-Erleichterungen lag die Durchschnittsnote zwischen 2,27 und 2,31 minimal besser, im letzten Vor-Corona-Jahr 2019 bei 2,42.
Abiturnoten in einzelnen Fächern teils schlechter als im Vorjahr
Die durchschnittlichen Ergebnisse der schriftlichen Prüfungen waren der Behörde zufolge in den Kernfächern Deutsch (3,14) und Englisch (2,72) dieses Mal etwas schwächer als im Vorjahr. 2024 wurde demnach in Deutsch die durchschnittliche Note 2,99 und in Englisch die Note 2,71 erreicht. In Mathematik seien die Ergebnisse hingegen gleichgeblieben (2,93) und in Französisch (1,91) sogar etwas besser geworden (2024: 2,01).
Birgit Stöver, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, bezeichnete die Ergebnisse in den Fächern Deutsch und Mathematik als «besorgniserregend» und als «deutliches Warnsignal». Sie kritisierte: «Rot-Grün schafft es seit über zehn Jahren nicht, die Vermittlung der Kernkompetenzen sicherzustellen». Der Senat müsse endlich sicherstellen, dass Lesen, Schreiben und Rechnen als Basisbildung nach dem Abschluss der Grundschule sitzen. «Dort entstandene Lücken werden in den weiterführenden Schulen nur noch erkennbar schwer zu schließen sein, wie gerade die Durchschnittsnote im Fach Deutsch deutlich zeigt», erklärte sie.
Schulsenatorin Bekeris erklärte die schwächeren Ergebnisse bei der Vorstellung der Noten mit der zunehmenden Anzahl an Schülerinnen und Schülern mit Sprachdefiziten oder Sprachförderbedarf. Sie sagte auch: «Deshalb lassen wir auch an der Stelle nicht locker, weiterhin sehr auf die Unterstützung derjenigen Schülerinnen und Schüler zu setzen – gerade beim Thema Sprache, gerade beim Thema der Basiskompetenzen.»
Bekeris freute sich besonders über die Ergebnisse des schriftlichen Abiturs in den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik, deren Aufgaben erstmals aus dem ländergemeinsamen Pool entnommen wurden: «Hier haben Hamburgs Prüflinge deutlich bessere Noten erreicht als bei den hamburgeigenen Aufgaben davor.»
Jeder Dritte schafft Einser-Schnitt
Zum Abitur sind nach Angaben der Schulbehörde 9.810 Schülerinnen und Schüler angetreten, damit erreichte man eine Bestehensquote von 94,5 Prozent. Ganze 231 Mal sei die Bestnote 1,0 an 73 Schulen vergeben worden. Etwa jeder dritte Abiturient (30,1 Prozent) erreichte ein Einser-Abitur.