Schwarz-Grün will wieder mehr WiPo-Unterricht

Der CDU-Bildungspolitiker Martin Balasus will wieder mehr WiPo-Unterricht. (Archivbild)
Der CDU-Bildungspolitiker Martin Balasus will wieder mehr WiPo-Unterricht. (Archivbild) Foto: Axel Heimken/dpa

Kiel (dpa/lno) – Schwarz-Grün will durch mehr Schulunterricht im Fach Wirtschaft/Politik (WiPo) die politische Bildung an den Schulen stärken. «Wir nehmen an vielen Stellen in unserer Gesellschaft einen Zulauf der politischen Ränder und extremistischer Inhalte wahr», sagte der CDU-Bildungspolitiker Martin Balasus.

Der Grünen-Bildungspolitiker Malte Krüger sprach von einer Redaktion auf eine zunehmende Polarisierung in der Gesellschaft. «Mehr politische Bildung kann der Verbreitung von extremem Gedankengut – etwa in Form von Rechtsextremismus oder Verschwörungserzählungen – entgegenwirken.»

Oppositionsvorstoß

Kurz vor Start der Juni-Sitzung des Landtags am Mittwoch (10.00 Uhr) brachten die Koalitionsfraktionen nun einen Antrag ein, ab dem Schuljahr 2027/2028 ab der 7. Jahrgangsstufe zwei zusätzliche Jahreswochenstunden WiPo-Unterricht einzuführen. Damit würde sich die Zahl verpflichtenden Mindeststunden in der Sekundarstufe 1 auf insgesamt sechs Stunden erhöhen.

Zuvor hatten die Oppositionsfraktionen von FDP, SPD und SSW das Thema allerdings überhaupt erst auf die Tagesordnung des Landtags am Donnerstag gebracht. Sie forderten die schwarz-grüne Landesregierung auf, Kürzungen beim WiPo-Unterricht schnellstmöglich zurücknehmen und die Stundenzahl an den Oberstufen der Gemeinschaftsschulen und Gymnasien wieder zu erhöhen.

Die FDP-Bildungspolitikerin Anne Riecke kritisierte, «erst kürzen und dann einen halbgaren Rückzieher machen – das ist Symbolpolitik vom Feinsten». Zum einen solle die Aufstockung nur für die Sekundarstufe I gelten und zum anderen erst ab dem Schuljahr nach der Landtagswahl. «Diese Landesregierung ist bildungspolitisch auf einem Irrweg unterwegs.» CDU-Bildungsministerin Dorit Stenke spare bei einer der zentralsten Aufgaben des Landes.