
Sylt (dpa/lno) – Ein Goldschakal hat auf Sylt mehr als 70 Lämmer und Schafe gerissen. Sie könne den Vorfall bestätigen, teilte eine Sprecherin des Umweltministeriums am Wochenende mit. Ihrem Kenntnisstand nach seien 76 Tiere getötet worden. Zuvor hatten Medien berichtet. Dem Schleswig-Holsteinischem Zeitungsverlag (sh:z) zufolge hat eine DNA-Analyse bestätigt, dass ein Goldschakal für die Risse zwischen dem 19. und 21. Mai bei einem Schafhalter aus Keitum verantwortlich ist.
Mehr Goldschakal-Sichtungen in Schleswig-Holstein
Goldschakale stammen nach Angaben der Deutschen Wildtier Stiftung aus Südostasien sowie Zentral-, Ost- und Südeuropa. Die ersten Tiere kamen demnach 1997 über den Balkan, Polen und Tschechien nach Deutschland. Die erste Sichtung in Schleswig-Holstein gab es 2017 im Kreis Dithmarschen. Seitdem hat sich die Zahl der Sichtungen im Land erhöht. Alleine zwischen Mai 2024 und April 2025 gab es fünf Sichtungen, wie das Umweltministerium in Kiel Mitte April mitgeteilt hatte. Schleswig-Holstein ist demnach ein attraktives Habitat für den Goldschakal. Eine Ansiedelung der Art sei daher durchaus möglich, heißt es.
So erkennt man einen Goldschakal
Das Wildtier mit seinem gelbgrauen, manchmal rötlichen Fell und dem lateinischen Namen Canis aureus kann leicht mit einem Fuchs verwechselt werden. Aber: Goldschakale habe eine deutlich kürzere spitze Schnauze und einen kurzen buschigen Schwanz. Sie sind zudem deutlich größer als Füchse. Begegnungen mit Goldschakalen sind selten, da sie scheu und dämmerungsaktiv sind.
In den meisten deutschen Bundesländern – außer in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Berlin, Bremen und Hamburg – gibt es laut Deutscher Wildtier Stiftung inzwischen Nachweise von Goldschakalen.