
Hamburg (dpa/lno) – Hamburg hat mit dem Restaurant «Haerlin» im Luxushotel «Vier Jahreszeiten» an der Alster einen neuen Genusstempel auf höchstem Niveau: Das Restaurant unter der Leitung von Küchenchef Christoph Rüffer darf sich nun mit drei Michelin-Sternen schmücken, wie aus der neuen Ausgabe des Restaurantführers «Guide Michelin» hervorgeht.
Rüffer hat die Küche des «Haerlin» im Laufe von 20 Jahren von 1-Stern- auf 2-Sterne-Niveau weiterentwickelt und sie nun in den gastronomischen Olymp gehoben, hieß es. «Mit perfekten Kompositionen aus Top-Produkten in hervorragender Balance sind hier drei Sterne zweifelsfrei verdient», loben die begeisterten Inspektorinnen und Inspektoren.
«Ich könnte die Welt umarmen!», sagte Christoph Rüffer nach der Verleihung. «Ich habe in den vergangenen Jahren gemeinsam mit meiner rechten Hand Tobias Günther und unserem Team sehr hart daran gearbeitet und uns jeden Tag neu herausgefordert. Solch eine Ehrung ist der Lohn für viele Stunden hinter dem Herd, auf dem Gemüsefeld, in der Auseinandersetzung mit neuen Produkten und sicherlich auch der eine oder anderen schlaflosen Nacht. Für mich persönlich geht damit ein Lebenstraum in Erfüllung».
Kevin Fehling holt zum 10. Mal drei Sterne
Damit hat Hamburg jetzt zwei 3-Sterne-Restaurants und befindet sich mit München an der deutschen Gastro-Spitze: Spitzenkoch Kevin Fehling habe mit seinem Restaurant «The Table Kevin Fehling» «mit einzigartiger, weltoffen-kreativer Aromen-Fusion» bereits im zehnten Jahr die drei Sterne bestätigt, hieß es weiter.
Ihre zwei Sterne verteidigen konnten drei Restaurants in Hamburg: Das «100/200 Kitchen» an den Elbbrücken, das «Bianc» in der Hafencity und das «Lakeside» im «Fontenay»-Hotel an der Außenalster.
Neu in den 1-Sterne-Himmel aufgestiegen sind das «Glorie» – unter einem Dach mit dem ebenfalls von Thomas Alfons Imbusch betriebenen «100/200 Kitchen», das «Heimatjuwel» und das «Koer». Ihren neuen Stern aus dem vergangenen Jahr verteidigten das «Atlantic Restaurant» an der Außenalster, das «Petit Amour» in Hamburg-Ottensen und «The Lisbeth» in der Altstadt.
Jeweils einen Stern behielten das «Jellyfish» in Eimsbüttel, das «Landhaus Scherrer» an der Elbchaussee, das «Piment» in Hoheluft-Ost, das «Zeik» in Winterhude und das «Haebel» in Altona-Altstadt.
Einige der Hamburger Sterne-Küchen können sich zudem mit einem «Grünen Stern» für umweltbewusstes Einkaufen und Kochen schmücken. So achten das «100/200 Kitchen», das «Haebel», das «Landhaus Scherrer» und das «Zeik» besonders auf ressourcenschonende Gastronomie.
Dabei greifen sie beispielsweise auf saisonale und regionale Produkte zurück und nutzen Fleisch und Fisch aus artgerechter Tierhaltung. Neu hinzugekommen in dieser Kategorie sind das «Heimatjuwel», das «Glorie» und das «Klinker».
Die höchste Auszeichnung des «Guide Michelin» – also drei Sterne – haben in diesem Jahr bundesweit 12 Restaurants ergattern können. 47 Gastronomien haben es auf zwei Sterne gebracht und 282 Spitzenküchen haben sich einen Stern erkocht. Für ihre nachhaltige Küche erhielten zudem 80 Restaurants einen «Grünen Stern».
Der kleine rote Reiseführer «Guide Michelin» erschien erstmals 1910, später wurden die ersten Sterne für gehobene Gastronomie vergeben. An deutsche Küchen wurden 1966 die ersten Michelin-Sterne verteilt.
Neben dem «Guide Michelin» erscheint auch der Restaurantführer «Gault&Millau» regelmäßig als wichtiger internationaler Gourmet-Ratgeber. Er vergibt Kochmützen für ausgezeichnete Kochkunst.