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Die Schauspielerin Ingrid van Bergen ist tot. Sie verstarb am Freitag im Alter von 94 Jahren zu Hause in Eyendorf, Niedersachsen, wie ihre Freundin und Mitbewohnerin Linda Schnitzler mitteilte.
Van Bergen wurde 1931 in Danzig geboren und floh gegen Ende des Zweiten Weltkriegs mit ihrer Mutter, die sie als wichtige Kämpfernatur beschrieb, nach Dänemark. Ihre Ausbildung für Bühne und Gesang absolvierte sie in Hamburg an der Staatlichen Hochschule für Musik. In den 1950er-Jahren entwickelte sie sich zu einer der bekanntesten deutschen Schauspielerinnen, spielte Kabarett bei den Berliner „Stachelschweinen“ und wirkte in Filmklassikern wie „Rosen für den Staatsanwalt“, „Wir Wunderkinder“ und „Des Teufels General“ mit. Auch international trat sie erfolgreich auf, unter anderem mit Klaus Kinski, Kirk Douglas und Christopher Lee.
1977 folgte ein tiefer Einschnitt: Ingrid van Bergen erschoss im Affekt ihren Lebensgefährten. Sie wurde wegen Totschlags zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, kam aber 1981 wegen guter Führung vorzeitig frei.
Nach der Haft gelang ihr der Wiedereinstieg ins Film- und Fernsehgeschäft nur schrittweise, oft über Gastauftritte in Krimis und TV-Serien. 2011 spielte sie am Kammertheater Karlsruhe in der Tragikomödie „Harold und Maude“. Einem jüngeren Publikum wurde sie durch ihre späten Auftritte bekannt: Sie spielte von 2005 bis 2008 und erneut 2010 bei den Störtebeker-Festspielen und gewann 2009 die Staffel des RTL-„Dschungelcamps“. Die letzten Jahre lebte die Schauspielerin, die inzwischen erblindet war, in der niedersächsischen Gemeinde Eyendorf in Wohngemeinschaft mit einer Freundin aus ihrer Haftzeit. Aus Anlass ihres Todes ändert der NDR sein heutiges Abendprogramm.
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