Volks- und Raiffeisenbanken im Norden legen zu

Stefan Lohmeier, Sprecher der VR-Banken, verkündete wachsende Geschäfte
Stefan Lohmeier, Sprecher der VR-Banken, verkündete wachsende Geschäfte Foto: Marcus Brandt/dpa

Kiel (dpa/lno) – Die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Schleswig-Holstein (VR-Banken) haben ihr Betriebsergebnis gesteigert und mehr Kredite vergeben. Das berichteten die genossenschaftlichen Kreditinstitute bei der Vorlage ihrer Bilanz für 2024.

Demnach wuchs die Bilanzsumme der 21 Kreditinstitute im vergangenen Geschäftsjahr um 3,1 Prozent auf 31,57 Milliarden Euro. Sowohl das Kredit- als auch das Einlagengeschäft hätten deutlich zugelegt, sagte Stefan Lohmeier, Sprecher der VR-Banken in Schleswig-Holstein. 

Die Kundeneinlagen seien um 3,7 Prozent auf über 21 Milliarden Euro gestiegen. Vor dem Hintergrund der im Juni 2024 von der Europäischen Zentralbank (EZB) eingeleiteten Zinswende hätten viele Mitglieder und Kunden etwa in Festgeld investiert.

Stabile Nachfrage nach Baufinanzierungen

Moderat gesunkene Bauzinsen, eine rückläufige Inflation und steigende Einkommen hätten in Schleswig-Holstein die Nachfrage nach Immobilien und Baufinanzierungen stabilisiert. Zum Jahresende hätten die VR-Banken rund 5,3 Milliarden Euro an privaten Immobilienfinanzierungen verbucht, ein Plus von 2,6 Prozent.

Trotz der Konjunkturflaute sei auch das Firmenkundengeschäft gewachsen. Die gewerblichen Finanzierungen stiegen 2024 um 3,8 Prozent auf rund 16,60 Milliarden Euro. Mit einem Kreditvolumen von 2,75 Milliarden Euro und einem Marktanteil von 68 Prozent seien die VR-Banken weiter Marktführer bei der Agrarfinanzierung.

«Die Kreditnachfrage bei den Unternehmerinnen und Unternehmern im Land ist noch immer intakt, und wir können diese Nachfrage bedienen. Das ist ein gutes Zeichen und zeigt, dass unsere regionale Wirtschaft trotz des herausfordernden Umfelds investiert» sagte Lohmeier.

Höheres Betriebsergebnis

Obwohl der Zinssenkungskurs der EZB das Zinsergebnis der Volksbanken Raiffeisenbanken gemessen am Vorjahr verringert habe, sei das Betriebsergebnis auf 339 Millionen Euro gestiegen. Das bilanzierte Eigenkapital sei um mehr als sieben Prozent auf 3,34 Milliarden Euro gewachsen – der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme liege nun bei 10,6 Prozent.

Die Genossenschaftsbanken haben laut der Angaben fast 360.000 Mitglieder. Innerhalb eines Jahres stieg die Zahl der Beschäftigten der VR-Banken von 4.083 auf 4.144, darunter 313 Auszubildende.