
Hamburg (dpa/lno) – Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher sorgt sich mit Blick auf steigende Kokainfunde um die Sicherheit in der Hansestadt. «Wir haben mit dem Drogenschmuggel ein ernstes Problem. Der Hafen ist in dieser Hinsicht ein Risikofaktor für die innere Sicherheit. Hamburg ist der größte Seehafen Deutschlands und damit für die Drogenmafia ein attraktives Einfallstor», sagte der SPD-Politiker im Interview mit der «Zeit».
Der Hamburger Hafen ist der Brennpunkt des Kokainschmuggels in Deutschland. Nach Angaben des Zolls wurden im Jahr 2023 dort 35 Tonnen sichergestellt. Zuletzt hatten die drei Hafenstädte Rotterdam, Antwerpen und Hamburg ihre Kooperation im Kampf gegen Drogenschmuggel und organisierte Kriminalität verstärkt.
Hamburg im Visier der Drogenkartelle?
«Dabei haben mir die Kollegen über die massiven Folgen des Drogenschmuggels in ihren Städten berichtet. Deren deutliche Warnung war, dass auch Hamburg ins Visier der Drogenkartelle geraten könnte», sagte Tschentscher.
Trotz der zunehmenden Drogenfunde bleibt der 59-Jährige optimistisch. «Für Hamburg bin ich zuversichtlich, weil wir früher als andere begonnen haben, uns um das Problem zu kümmern, und weil wir eine schlagkräftige Polizei haben.» Es habe früher schon Phasen gegeben, in denen etwa die Reeperbahn stark von organisierter Kriminalität betroffen war. «Damals wurden die Strukturen erfolgreich bekämpft. Das muss jetzt wieder gelingen.»