
Flensburg (dpa/lno) – Ein heute 45 Jahre alter Mann soll einen älteren Bruder zwischen den Jahren in Flensburg im Streit mit einem Messerstich getötet haben. Heute hat am Landgericht Flensburg der Prozess wegen Totschlags gegen den Polen begonnen.
Der Mann, der sein Gesicht die Verhandlung über hinter seinen Händen verbarg, ließ über seine Anwältin mitteilen, dass er den Vorwurf nicht bestreiten wolle. Mehr könne er dazu nicht sagen. Er wolle aber an einem anderen Verhandlungstag Fragen des Gerichts beantworten. Nach Angaben des Staatsanwalts hatte der Angeklagte etwa drei Stunden nach der Tat einen Blutalkoholwert von 2,52 Promille.
Streit über das Einschalten des Fernsehers
Der Angeklagte und seine beiden Brüder begannen in der Wohnung, in der der Angeklagte und das spätere Opfer wohnten, am 28. Dezember 2024 mittags Alkohol zu trinken, sagte der Staatsanwalt. Am 29. Dezember gegen 1.00 Uhr morgens sei es dann zu Meinungsverschiedenheiten über das Einschalten des Fernsehers zwischen dem damals 44-Jährigen und seinem 50 Jahre alten Bruder gekommen.
Messerstich zwischen die Schulterblätter
Der 50-Jährige hat seinem jüngeren Bruder den Angaben zufolge dabei einen schmerzhaften Schlag gegen den Arm versetzt. Dieser sei daraufhin aufgestanden, zu einem Schrank gegangen und habe Messer herausgeholt, sagte der Staatsanwalt. Mit einem habe er den durch sein Handy abgelenkten 50-Jährigen zwischen die Schulterblätter gestochen.
Der Verletzte ist danach aus der Wohnung geflohen und im Treppenhaus zusammengebrochen, wie der Staatsanwalt weiter sagte. Der dritte Bruder habe auf Bitten des Angeklagten den Rettungsdienst gerufen. Gegen 3.06 Uhr starb der 50-Jährige im Krankenhaus. Er hatte nach Angaben des Staatsanwalts eine Lungenverletzung erlitten und sehr viel Blut verloren.
Verhandlungstermine bis Anfang August
Der Prozess wird am 1. Juli mit der Vernehmung von Zeugen fortgesetzt. Insgesamt sind zunächst acht Termine bis Anfang August für die Hauptverhandlung angesetzt.