Tankschiff «Annika» nach Brand zur Renovierung in Stralsund

Das im Oktober auf der Ostsee unweit von Rostock in Brand geratene Öltankschiff «Annika» muss umfangreich renoviert werden.
Das im Oktober auf der Ostsee unweit von Rostock in Brand geratene Öltankschiff «Annika» muss umfangreich renoviert werden. Foto: Stefan Sauer/dpa

Stralsund (dpa) – Das im Oktober auf der Ostsee unweit von Rostock in Brand geratene Öltankschiff «Annika» ist zur Reparatur in Stralsund angekommen. Auf dem dortigen Volkswerft-Gelände soll die Firma Strela Shiprepair das 73 Meter lange Schiff renovieren. Es stünden umfangreiche Arbeiten im hinteren Bereich des Schiffes an, sagte Geschäftsführer Jan Tebbe-Simmendinger.

Demnach müssen der Maschinenraum renoviert und Wohnräume und Lager neu hergestellt werden. «Dazu werden die Decks abgetrennt. Das heißt, das Schiff wird von hinten einmal von oben komplett aufgemacht», erklärte Tebbe-Simmendinger. «Dann guckt man da rein: Was ist noch gut von den stehenden Konstruktionen? Welche Stahlwand hat sich durch die Hitze ein bisschen verbogen?»

Die «Annika» war auf dem Weg von Rostock nach Travemünde, als am 11. Oktober 2024 rund 4,5 Kilometer vor dem Ostseebad Heiligendamm an Bord Feuer ausbrach. Fast das gesamte Achterdeck stand in Flammen. Die Rauchwolken waren vom Strand aus zu sehen. Die Besatzung konnte schnell evakuiert werden.

Renovierung kostet Millionen

Nach ersten Löscharbeiten auf See war das Schiff von Schleppern in den Rostocker Überseehafen bugsiert worden. Noch in Rostock wurden mehrere Hundert Tonnen Dieselkraftstoff aus dem Schiff gepumpt und erste Reparaturen vorgenommen. 

Laut Tebbe-Simmendinger wird auch die Elektrik überprüft und soweit notwendig erneuert. Auch an der Rudermaschine stünden Arbeiten an. Die Renovierung werde voraussichtlich mehrere Millionen Euro kosten und dreieinhalb bis viereinhalb Monate dauern.

Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) stufte den Vorfall auf der «Annika» als «schweren Seeunfall» ein. Nach bereits erfolgten Untersuchungen an Bord soll ein Bericht die Ergebnisse zusammenfassen. Bis dahin wird es vermutlich noch mindestens Monate dauern.