
Foto/Quelle: NDR – Zur Originalseite
KI-Zusammenfassung / Den Originaltext vom NDR finden Sie hier
Die nordfriesische Insel Föhr führt zum Jahreswechsel erstmals ein umfassendes Böllerverbot ein. Dieses Verbot, das bereits im März zwischen dem Amt Föhr-Amrum und dem Einzelhandel vereinbart wurde, gilt für Feuerwerke der Kategorie F2 (Kleinfeuerwerke wie Raketen und Böller) bei privaten Silvesterfeuerwerken und umfasst auch den Verkauf und das Verbringen der Pyrotechnik auf die Insel. Hauptgrund ist das Bestreben, ein Zeichen für den Umwelt- und Tierschutz im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer zu setzen.
Föhr folgt mit diesem Schritt den benachbarten Inseln: Auf Amrum ist das private Abbrennen von Feuerwerken wegen der Brandgefahr durch Reetdachhäuser bereits seit 1981 verboten (Verstöße drohen mit bis zu 10.000 Euro Geldbuße). Auf Sylt gilt das Verbot seit über 40 Jahren (Bußgelder bis zu 50.000 Euro), wobei dort öffentliche Feuerwerke, beispielsweise in Hörnum, zugelassen sind. Auch in den Festlandgemeinden Nordfrieslands sind Verbotszonen verbreitet: In St. Peter-Ording gilt ein generelles Verbot; andere Gemeinden ordnen 200-Meter-Verbote um Reetdachhäuser an.
Parallel zur regionalen Entwicklung fordern Interessenvertreter weitreichende Änderungen. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert ein bundesweites Böllerverbot, um Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste, die zu Silvester angegriffen und teils schwer verletzt werden, besser zu schützen. Die GdP Schleswig-Holstein schlägt vor, die Rechtssystematik umzukehren: weg von der Einrichtung von Verbotsbereichen hin zu festzulegenden Gebotsbereichen mit zentralen, gemeinsamen Feuerwerken.
Auch der Naturschutzbund (NABU) Schleswig-Holstein spricht sich gegen dezentrales Böllern aus. NABU-Landessprecherin Eva Krautter betont, dass die Böllerei Wildtieren enormen Stress verursacht. Lärm und Lichtreflexe versetzen die Tiere in Panik, was besonders im Winter kritisch ist, da sie in dieser sensiblen Zeit ihre Energie zur Nahrungssuche und zum Überleben strikt einteilen müssen. Der NABU befürwortet stattdessen große zentrale Feuerwerke.
KI-Zusammenfassung / Den Originaltext vom NDR finden Sie hier
