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Der FC Averlak (Kreis Dithmarschen) kämpft seit zwei Jahren mit starker Staunässe auf seinem Rasenplatz. Häufig musste das Training ausfallen oder auf den Platz des Nachbarvereins in Flethsee (Kreis Steinburg) verlegt werden. Eine Bodenanalyse durch den sogenannten „Bodenretter“ Ron Holtmann ergab, dass die Ursache eine dichte Lehmschicht in 60 Zentimetern Tiefe ist, die den Wasserabfluss verhindert.
Der Verein entschied sich gegen eine teure neue Drainage und für eine innovative Entwässerung mit Druckluft. Das in Schleswig-Holstein noch wenig verbreitete Verfahren gilt als minimalinvasiv. Holtmann und sein Team bohren 1.000 Löcher, jeweils einen Meter tief, in den Boden. Mittels einer Lanze wird anschließend Druckluft in die Löcher eingebracht, was den Rasen leicht anhebt und die verdichtete Lehmschicht auflockert.
Die Druckluft erzeugt im Untergrund ein feines Kapillarsystem, das einen Wasserabfluss ermöglicht. Um dieses System dauerhaft zu stützen und freizuhalten, werden die Löcher anschließend mit Granulat befüllt. Die Kosten für die gesamte Maßnahme belaufen sich auf 8.000 Euro. Der FC Averlak übernimmt davon 1.500 Euro, den Rest finanziert die Gemeinde.
Die Druckluft-Methode ist deutlich kostengünstiger als der Einbau einer neuen Drainage, die auf etwa 30.000 Euro geschätzt würde. Ein Kollege Holtmanns aus Niedersachsen, Mark Kwirant, bestätigt die Wirksamkeit über zehn Jahre hinweg, sofern die Lehmschicht durchdrungen wird. Der zweite Vorsitzende des FC Averlak, Mark Gatzow, ließ sich nach anfänglicher Skepsis durch positive Berichte von einem Golfplatz in St. Michaelisdonn überzeugen.
Der Effekt war kurz nach dem Eingriff spürbar: Fünf Tage nach Abschluss der Arbeiten berichteten die Spieler, dass der Platz „deutlich trockener“ sei, sodass Training auch bei starkem Regen wieder möglich war.
Andere Vereine in der Region sahen sich zu wesentlich teureren Investitionen gezwungen: Der SV Enge-Sande (Nordfriesland) musste aufgrund einer kaputten Altdrainage für rund 15.000 Euro (durch hohe Eigenleistung) eine neue Drainage verlegen. Der SV Adelby bei Flensburg ging noch weiter und investierte 1,25 Millionen Euro in eine neue Drainage und einen Kunstrasenplatz, wovon 90 Prozent von der Stadt Flensburg übernommen wurden. Kunstrasen wird zunehmend beliebter, da er ganzjähriges Training sichert und laut Bauleiter Sascha Knoche hilft, Mitglieder zu halten. Der FC Averlak hofft indes, mit dem 8.000 Euro teuren minimalinvasiven Eingriff die Trainingsfähigkeit des Naturrasenplatzes langfristig gesichert zu haben.
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