Rosenkohlernte in SH: Konkurrenz aus den Niederlanden

6. Dezember 2025 16:12Quelle: NDR / RSS-Feed-Import

Rosenkohlernte in SH: Konkurrenz aus den Niederlanden

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Schleswig-Holstein ist Deutschlands größtes Anbaugebiet für Rosenkohl und lieferte im vergangenen Jahr mit 236 Hektar Anbaufläche über die Hälfte des deutschen Rosenkohls. Dennoch greifen viele große Einzelhandelsketten (wie Aldi, Penny oder Edeka) aktuell auf Rosenkohl aus den Niederlanden zurück. Diese verstärkte Konkurrenz setzt regionale Betriebe stark unter Druck.

Der Gemüseanbauer Harm Feil aus Kronprinzenkoog (Kreis Dithmarschen), der jährlich rund 2.000 Tonnen Rosenkohl auf 85 Hektar anbaut, erlebte dies hautnah: Eine Kette, die er seit acht Jahren belieferte, stornierte den Auftrag drei Wochen vor Saisonbeginn zugunsten holländischer Lieferanten. Die Anbauplanung beginnt ein Jahr im Voraus. Die Kosten für die Bestellung (15 bis 20 Hektar) beliefen sich bis zur Ernte auf etwa 160.000 Euro an Vorlaufkosten (8.000 Euro pro Hektar), die nun verloren sind.

Die Erntemaschinen bleiben daher erstmals an manchen Tagen still, da eine Ernte ohne konkrete Abnahme aufgrund der hohen Erntekosten und der begrenzten Lagerfähigkeit unrentabel ist. Nicht verkaufte Ware verbleibt auf dem Feld und wird später als Tierfutter verwendet.

Birge Jarrens von der Landwirtschaftskammer SH bestätigt, dass die Verschiebung nicht an schlechter Qualität liegt, da die Region ein gutes Erntejahr verzeichnete. Deutsche Erzeuger kämpfen jedoch mit enorm gestiegenen Kosten für Pachten, Löhne, Dünger und Pflanzenschutz, was die Wettbewerbsfähigkeit auf dem europäischen Markt reduziert. Handelsketten wie Aldi Nord geben an, dass der niederländische Anbau größer und spezialisierter sei und so eine höhere Verfügbarkeit über die gesamte Saison sichergestellt werden könne.

Das Weihnachtsgeschäft ist für die Rosenkohlbauern von zentraler Bedeutung, da die Nachfrage in dieser Zeit stark ansteigt; Feils Betrieb arbeitet dann fast zwei Wochen lang im 24-Stunden-Dauerbetrieb. Verbraucher, die regionalen Rosenkohl bevorzugen, müssen beim Kauf auf die meist unscheinbare Kennzeichnung des Herkunftslandes auf der Verpackung achten oder direkt auf Hofläden und örtliche Märkte zurückgreifen.

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