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Dokumentation „Jetzt. Wohin.“ untersucht Habecks Scheitern
Der Kieler Regisseur Lars Jessen, bekannt für Filme über das ländliche Schleswig-Holstein, hat die Dokumentation „Jetzt. Wohin. Meine Reise mit Robert Habeck“ veröffentlicht, die die Gründe für das schlechte Wahlergebnis der Grünen aus Jessens persönlicher Perspektive analysiert. Jessen, ein Freund Habecks, war Berater im Wahlkampfteam und bezeichnete Habeck als „Projektionsfläche einer Idee“ für ehrliche Politik und entschlossenen Klimaschutz. Die Premiere in Kiel zog hauptsächlich Habeck-Unterstützer an. Habeck selbst, der bei der anschließenden Fragerunde um eine Rückkehr in die Politik gebeten wurde, erklärte, er hätte in Berlin nichts mehr bewegen können.
Wahlkampf und Schlüsselmomente der Niederlage
Der Film ist weder ein Werbefilm noch eine objektive Analyse, sondern die Verarbeitung einer Wahlniederlage. Jessen begleitete den Wahlkampf hautnah. Zu Beginn fanden Habecks „Küchentisch-Gespräche“ in den sozialen Medien große Beachtung. Die Dynamik änderte sich jedoch durch die Anschläge und die Überlagerung durch das Migrationsthema. Ein Schlüsselmoment wird in einer Talkshow mit Markus Lanz gesehen, wo Habeck laut Lanz keine prägnanten Antworten fand. Lanz meint rückblickend, die Wähler wären Habeck gefolgt, hätte er die Regeln der Migrationspolitik klarer in Frage gestellt.
Medienkritik und politische Angriffe
Die Dokumentation thematisiert die Verflechtung von fossiler Industrie, Medien und Politik. Besonders hervorgehoben wird, wie „Habecks Heizhammer“ zur Dauerschlagzeile der Bild-Zeitung wurde, kombiniert mit irreführenden Berechnungen zu Wärmepumpen. Laut Spiegel-Journalist Christian Stöcker sprang die Union aus „Gründen der Wahlarithmetik“ auf diese Angriffe auf, da Habecks Drang zur politischen Mitte als Gefahr empfunden wurde. Der Slogan „Zuversicht“ wirkte am Ende angesichts der aufgeheizten Emotionen und des Aufstiegs der Linken zynisch. Klimaaktivistin Luise Neubauer resümierte, es gehe in der Politik nicht darum, Recht zu haben, sondern darum, zu gewinnen.
Methodik und Förderung
Jessen befragt im Film fast ausschließlich ähnlich Denkende aus dem progressiven Milieu, darunter Prominente wie Charly Hübner und die Ökonomin Maja Göpel. Dies führte zu Kritik an der inhaltlichen Schlagseite, trotz der staatlichen Filmförderung, die Jessen mit der Freiheit der Kunst verteidigt. Als einziger Politiker außerhalb des progressiven Lagers kommt Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) zu Wort, der anmerkt, „eine Person allein könne den Schalter nicht umlegen.“
Habecks aktuelle Position und neue Botschaft
Robert Habeck ist aktuell unter anderem als Dozent tätig und veranstaltet seine Talk-Runde „Habeck live“. Seine politische Botschaft bleibt aktuell: Die Energiewende sei mehr als Klimaschutz; ohne sie bleibe Europa erpressbar, da Deutschland Unmengen an Geld an Staaten zahle, „die es nicht gut mit uns meinen.“ Er schließt das Kapitel der Vergangenheit, inklusive des Films, ab, lässt aber offen, ob und wann er in die Politik zurückkehren wird.
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