
Hamburg (dpa) – Seit acht Spielen ist der Hamburger SV unter seinem neuen Trainer Merlin Polzin ungeschlagen. Seit der Beförderung des langjährigen Assistenzcoaches wirkt der HSV im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga deutlich stabiler als in den Vorjahren. In einem Interview der «Bild am Sonntag» hat Polzin ausführlich über seinen Mix aus Autorität und Nähe gesprochen.
«Zum Start war es wichtig, dass die Jungs – gerade im Führungsspielerkreis – wissen: Was ist der Plan? Es gab aber keine Diskussion», sagte der 34-Jährige. «Es ging darum, sie abzuholen. Sie können sich gerne einbringen. Was aber die Spielausrichtung und unsere Prinzipien angeht, da gibt es einen ganz klaren Plan, was wir uns als Trainer vorstellen. Wir sind kein Debattier-Club, bei dem jeder sagt: Gegen Regensburg würde ich das so machen.»
Polzin ist in Hamburg bei Spielern und auch Fans beliebt, weil er früher als HSV-Anhänger selbst in der Fankurve stand. «Es ist ein Riesen-Privileg in der Heimatstadt bei dem Verein, wo man als Fan schon viele Spiele gesehen hat, arbeiten zu dürfen», sagte er. «Für mich ist es etwas Besonderes, dass ich hier viel mitentscheiden und mitgestalten kann. Gleichzeitig ist es auch eine hohe Verantwortung.»
Nach dem 2:1-Sieg bei Preußen Münster am Freitag lobte auch HSV-Kapitän Sebastian Schonlau den neuen Trainer, obwohl Polzin ihn seit dem Beginn der Rückrunde dreimal auf die Bank gesetzt hatte. «Er macht es sehr gut. Zusammen mit dem ganzen Trainerteam stellen sie uns immer gut ein und leben das vor», sagte Schonlau.