
Foto/Quelle: NDR – Zur Originalseite
KI-Zusammenfassung / Den Originaltext vom NDR finden Sie hier
Heute, am 25. November, wird der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen (Orange Day) begangen. Die weltweite UN-Kampagne, die seit 1991 jährlich auf das Problem aufmerksam macht, nutzt die Farbe Orange als Symbol für Hoffnung und eine gewaltfreie Zukunft.
Die Gleichstellungsbeauftragte Ulrike Pein betonte, dass Gewalt gegen Frauen kein Randthema sei, sondern mitten in der Gesellschaft stattfinde. Die Orange Days machen sichtbar, was oft im Verborgenen passiert.
Statistiken zur Gewaltlage in Deutschland und SH
Das Ausmaß der Gewalt ist besorgniserregend: Etwa jede dritte Frau in Deutschland erlebt im Laufe ihres Lebens sexualisierte oder körperliche Gewalt. Das Bundeskriminalamt (BKA) verzeichnet, dass statistisch gesehen alle zwei Minuten ein Mensch Opfer häuslicher Gewalt wird. In Schleswig-Holstein wurden im vergangenen Jahr 9.360 Opfer häuslicher Gewalt erfasst, was einem Anstieg von 8,8 Prozent entspricht. Weibliche Opfer stellten mit 71,4 Prozent die Mehrheit dar. Trotz der Hilfsangebote nutzen nach Angaben des bundesweiten Hilfetelefons nur etwa 20 Prozent der betroffenen Frauen die bestehenden Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen.
Politische Reaktion und Präventionsmaßnahmen
Innenministerin Magdalena Finke (CDU) hob hervor, dass Gewalt gegen Frauen eine bittere Realität sei. Das Innenministerium stärkt Prävention und Schutz und unterstützt die Polizeiarbeit, unter anderem durch den konsequenten Ausbau von Strukturen wie dem Hochrisikomanagement.
Lokale Aktionen in Schleswig-Holstein
Zahlreiche Städte in SH setzen sichtbare Zeichen:
In Itzehoe (Kreis Steinburg) findet ein Lichterumzug statt; das historische Rathaus wird orange angeleuchtet.
Pinneberg beteiligt sich zum fünften Mal mit der Aktion „We orange Pinneberg,“ bei der die Drostei beleuchtet wird und eine Gedenkminute für Femizide geplant ist. Orangefarbene Flaggen werden auch an der Kieler Universität gehisst.
Der VfB Lübeck beteiligte sich am Demonstrationslauf „Laufend gegen Gewalt“ und die Spieler wärmten sich in orangefarbenen Shirts auf. Allein in Lübeck suchten 2024 insgesamt 533 Frauen Schutz im Frauenhaus.
In Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) wird die Stadtverwaltung zwölf Tage lang orange beflaggt. Eine zentrale Aktion ist die Verteilung von mehr als 350.000 Brötchentüten mit der Nummer des Hilfetelefons (116 016) in ganz Schleswig-Holstein. Jugendliche gestalteten zudem eine orange Sitzbank mit dem Schriftzug „Hier ist kein Platz für Gewalt.“
In Glückstadt wird eine Skulptur mit 115 Paar Schuhen aufgestellt, die jeweils die Todesanzeige einer in diesem Jahr in Deutschland durch Femizid getöteten Frau tragen.
Hilfe und Beratung
Wichtige Beratungsstellen sind das kostenlose, rund um die Uhr erreichbare Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ (08000 116 016) sowie das Opfer-Telefon des Weißen Rings (116 006). In Schleswig-Holstein kann auch über den Dienst text us anonym und sicher online Kontakt zu Frauenberatungsstellen aufgenommen werden.
KI-Zusammenfassung / Den Originaltext vom NDR finden Sie hier
