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Ein mutmaßlicher Mordfall, der beinahe 43 Jahre zurückliegt, konnte von der Hamburger Kriminalpolizei nunmehr aufgeklärt werden. Am Mittwoch vollzogen die Beamtinnen und Beamten die Festnahme eines 61-jährigen Mannes im Stadtteil Finkenwerder. Ihm wird vorgeworfen, im Jahr 1983 einen damals 41-jährigen Mann erschossen zu haben. Die Ermittlungsbehörden verzeichnen nach über vier Jahrzehnten einen signifikanten Erfolg in der Aufarbeitung dieses Altfalls.
Der Vorfall wurde lange Zeit als sogenannter „Cold Case“ geführt: Das 41-jährige Opfer fand am 11. Januar 1983 in seinem Wohnwagen im Hamburger Viertel Hammerbrook den gewaltsamen Tod durch Schusswaffen. Die Polizei bestätigte, dass der Getötete als Prostituierter tätig war. Dem Täter gelang zunächst die Flucht, ohne identifiziert zu werden. Allerdings hinterließ er am Tatort Spuren biologischen Materials, die DNA enthielten.
Die spezialisierten Ermittler der Landeskriminalamtsabteilung 44 für Altfälle („Cold Case Unit“) konnten dieses Beweismaterial lange Zeit nicht auswerten. Dank des Einsatzes neuartiger kriminaltechnischer Verfahren war diese Analyse nunmehr möglich.
Forensische Analyse führt zur Identifizierung des Beschuldigten
Der folgende Abgleich der genetischen Daten lenkte die Aufmerksamkeit der Polizei auf den heute 61 Jahre alten Mann. Der Tatverdacht gegen den zur Tatzeit 19-Jährigen erhärtete sich im Zuge der weiteren Untersuchungen, wie die Polizei mitteilte. Daraufhin erwirkte die Staatsanwaltschaft Hamburg einen Haftbefehl gegen den Beschuldigten sowie eine richterliche Anordnung zur Durchsuchung seiner Wohnräume.
Am Mittwoch erfolgte der Zugriff der Ermittlungsbeamten: Der Mann wurde in Finkenwerder festgesetzt und anschließend in das Untersuchungsgefängnis überstellt.
Bestand der ungeklärten Fälle beim Hamburger LKA
Eine kürzlich erfolgte Anfrage der AfD-Bürgerschaftsfraktion an den Senat ergab, dass beim Hamburger Landeskriminalamt noch etwa 460 Altfälle („Cold Cases“) unbearbeitet sind. Im Monat September wurden von der „Cold Case Unit“ 18 dieser Vorgänge aktiv bearbeitet. Für die verbleibenden 443 Fälle existieren nach aktuellem Stand der Erkenntnisse keine neuen oder vielversprechenden Ermittlungsansätze.
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