
Hamburg (dpa) – Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan (SPD) hat Israels Regierung aufgefordert, weiteren Hilfsorganisationen den Zugang zum Gazastreifen zu ermöglichen. «Keine politische Strategie darf dazu führen, dass humanitäre Hilfe blockiert wird», sagte Alabali-Radovan laut Manuskript zu Beginn der zweiten Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz im Rathaus der Stadt. Wenn der Zugang zu Hilfsgütern dauerhaft blockiert werde, müsse über Konsequenzen gesprochen werden.
Israel hatte nach nahezu drei Monaten zuletzt wieder Hilfslieferungen an die hungernde Bevölkerung im Gazastreifen in begrenztem Umfang erlaubt. Israel ermöglicht es der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation, Hilfsgüter zu verteilen, um auf diese Weise andere Hilfsorganisationen wie die der Vereinten Nationen zu umgehen.
Ausrichter erwarten Teilnehmer aus mehr als 110 Ländern
Zu der zweitägigen Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz erwarten die Ausrichter rund 1.600 Teilnehmer aus mehr als 110 Ländern. Die Konferenz war erstmals vergangenen Oktober ausgerichtet worden, um die Umsetzung der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu fördern. Themen dieser sind unter anderem Armut, Hunger und Gesundheit.
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte, die Welt habe sich in den vergangenen Jahren verändert: Krisen, Kriege und Konflikte überschatteten Bemühungen, Klima und Natur zu schützen. Orientierung biete die Agenda 2030, die die Nachhaltigkeitsziele definiert. Nachdenklich äußerte sich auch der Leiter des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen, Achim Steiner. «Die Welt ist nicht gerade vorangekommen», sagte er auf Englisch. Unsicherheit und Angst nähmen zu. Es sei dennoch nicht Zeit für Mutlosigkeit.
Veranstalter der Konferenz sind das Bundesentwicklungsministerium, das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen, eine Stiftung des Hamburger Mäzens Michael Otto und die Stadt Hamburg.