
Kiel (dpa/lno) – Die Erhöhung des Mindestlohns auf 13,90 Euro pro Stunde wird bis zu 230.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Schleswig-Holstein zugutekommen. Wie das Statistikamt Nord mitteilte, entspreche das 19 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse. Die Erhöhung tritt zum Januar 2026 in Kraft.
Zum Januar 2027 soll der Mindestlohn erneut auf 14,60 Euro pro Stunde steigen. Laut Statistikamt betrifft dies im Norden bis zu 292.000 Menschen – etwa 23 Prozent der Beschäftigten.
Grundlage der Zahlen ist den Angaben nach eine Schätzung auf Basis einer Verdiensterhebung vom April 2024. Dabei sei angenommen worden, dass alle Beschäftigten den zuletzt gültigen Mindestlohn erhalten. Lohnentwicklungen blieben unberücksichtigt. Bei unveränderter Zahl und Struktur der Beschäftigten seien die Ergebnisse daher als Obergrenze zu verstehen.
Entlastungen für Haushalte mit geringem Einkommen
«Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig der Kampf um einen fairen Mindestlohn ist», sagte die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds Nord, Laura Pooth. Gerade in unsicheren Wirtschaftszeiten entlaste der höhere Mindestlohn die Haushalte mit geringem Einkommen finanziell.
Besonders hart trifft es Menschen, die in Branchen mit traditionell niedrigen Löhnen arbeiten, etwa im Einzelhandel, in der Logistik oder in der Gastronomie. Pooth betonte: «Frauen profitieren dabei in besonderem Maße, da sie im Niedriglohnbereich überdurchschnittlich häufig vertreten sind.»