Mindestlohnerhöhung kommt bis zu 159.000 Menschen zugute

Laut DGB entlastet der höhere Mindestlohn die Haushalte mit geringem Einkommen finanziell. (Symbolbild)
Laut DGB entlastet der höhere Mindestlohn die Haushalte mit geringem Einkommen finanziell. (Symbolbild) Foto: Jan Woitas/dpa

Kiel (dpa/lno) – Die Erhöhung des Mindestlohns auf 13,90 Euro pro Stunde wird bis zu 159.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Hamburg zugutekommen. Wie das Statistikamt Nord mitteilte, entspreche das 14 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse. Die Erhöhung tritt zum Januar 2026 in Kraft. 

Zum Januar 2027 soll der Mindestlohn dann auf 14,60 Euro pro Stunde steigen. Laut Statistikamt betrifft dies im Norden bis zu 203.000 Menschen – etwa 17 Prozent der Beschäftigten. 

Grundlage der Zahlen ist den Angaben nach eine Schätzung auf Basis einer Verdiensterhebung vom April 2024. Dabei sei angenommen worden, dass alle Beschäftigten den zuletzt gültigen Mindestlohn erhalten. Lohnentwicklungen blieben unberücksichtigt. Bei unveränderter Zahl und Struktur der Beschäftigten seien die Ergebnisse daher als Obergrenze zu verstehen. 

DGB: Flächendeckende Tarifverträge sind unverzichtbar

«Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig der Kampf um einen fairen Mindestlohn ist», sagte die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds Hamburg, Tanja Chawla. Sie müssten als Weckruf verstanden werden: «Allen muss klar sein, dass der Mindestlohn die absolute Untergrenze für die Bezahlung von Arbeit darstellt.» 

Um den Beschäftigten ein sicheres Leben zu ermöglichen, seien daher flächendeckende Tarifverträge unverzichtbar. «Deshalb begrüßen wir als Gewerkschaften den vorgelegten Referentenentwurf für ein Bundestariftreuegesetz ausdrücklich», betonte Chawla. Dies fordere der DGB nun auch für die Hansestadt. 

So sollen Unternehmen ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer künftig bei Aufträgen des Bundes nach Tarif bezahlen müssen. Laut einem neuen Gesetzentwurf von Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) sollen sie «tarifvertragliche Arbeitsbedingungen» gewähren müssen.