Mann erschleicht Vertrauen einer Jugendlichen über Quiz-App

Der Angeklagte ist zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten auf Bewährung verurteilt worden. (Archivbild)
Der Angeklagte ist zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten auf Bewährung verurteilt worden. (Archivbild) Foto: Christian Charisius/dpa

Hamburg (dpa/lno) – Er nahm über eine Quiz-App Kontakt zu einer 16-Jährigen auf und brachte sie dazu, ihm Nacktbilder zu schicken: Dafür hat das Amtsgericht Hamburg einen 60-Jährigen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Das Gericht sah es nach Angaben einer Sprecherin als erwiesen an, dass der Angeklagte im Jahr 2020 und 2021 von seiner Wohnung im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel aus Kontakt zu der jungen Frau aufgenommen habe.

Dabei gab er sich nach Überzeugung des Gerichts als Frau aus. In diese fiktive Person habe sich die 16-Jährige verliebt, sagte die Sprecherin. Auf diese Weise habe der Angeklagte die Jugendliche dazu gebracht, ihm insgesamt 157 Bilder und Videos, die sie entblößen und bei sexuellen Handlungen zeigen, zu schicken.

Im September 2021 brach die junge Frau den Chatkontakt ab. Daraufhin schickte der Angeklagte verschiedene Datenträger mit einer Vielzahl der Nacktaufnahmen den Eltern, dem Arbeitgeber und den Nachbarn des Opfers. Der Angeklagte wurde wegen des Sichverschaffens jugendpornografischer Inhalte und der Nachstellung verurteilt.

Der 60-Jährige wusste nach Überzeugung des Gerichts, dass die Jugendliche minderjährig war. Er habe die Entwicklung der jungen Frau sehr beeinträchtigt. Strafmildernd wurde nach Angaben der Gerichtssprecherin berücksichtigt, dass der Angeklagte nicht vorbestraft ist und die Taten gestand. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.