Leerstand in Innenstadt: Können Influencer das Problem lösen?

2. Dezember 2025 17:56Quelle: NDR / RSS-Feed-Import

Leerstand in Innenstadt: Können Influencer das Problem lösen?

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Rendsburg in Schleswig-Holstein kämpft, ähnlich wie viele andere Städte, mit Leerständen in der Innenstadt und negativen öffentlichen Meinungen bezüglich Kriminalität und mangelnder Attraktivität. Die Content-Creatorin Amelie Pahl, bekannt als „Ami“, hat sich dieser Herausforderung angenommen und nutzt ihren Social-Media-Kanal, um die Stadt attraktiver zu machen.

Lokaler Content mit großer Reichweite
Mit ihrem Kanal „spottours_byami“ erreicht die gelernte Augenoptikerin, die erst im Frühjahr 2025 startete, über 15.000 Personen auf Facebook, TikTok und Instagram. Sie produziert ausschließlich Inhalte über Rendsburg und die Region, wobei sie lokale Unternehmen, Vereine, Ehrenämter und Veranstaltungen (wie das Rendsburger Teehaus oder einen Tennisclub) vorstellt. Pahl erstellt die Videos – von der Konzeption bis zum Schnitt – größtenteils in Eigenregie. Obwohl sie für Beiträge bezahlt wird, sieht sie ihre Arbeit als „Herzensangelegenheit“ und arbeitet bewusst in Teilzeit, um den Spaß an der Content-Erstellung nicht zu verlieren. Die Community unterstützt ihren Einsatz mit positivem Feedback und Vorschlägen.

Offizielle Anerkennung und wissenschaftliche Bewertung
Die parteilose Bürgermeisterin Rendsburgs, Janet Sönnichsen, begrüßt Pahls Wirken, da sie Zielgruppen anspricht, die städtische Kanäle nur schwer erreichen. Die Stadt kooperiert regelmäßig mit ihr (z.B. bei der Einweihung des Stadtteils „Neuwerk-West“ im Mai).
Prof. Dr. Sarah Köcher von der Christian-Albrecht-Universität in Kiel betont die Vorteile des Influencer-Marketings: Es verbindet Reichweite, Authentizität und soziale Beziehungen effektiver als traditionelle Werbung. Kontinuierliche Inhalte wirken nachhaltiger als einmalige Werbeaktionen.

Relevanz schlägt Followerzahl
Die Wissenschaft sieht in der Kooperation mit regionalen Influencern großes Potenzial, um die Sichtbarkeit zu erhöhen und die Stadt als lebenswerten Ort emotional darzustellen. Authentische Einblicke in Gastronomie und Freizeit setzen touristische und wirtschaftliche Impulse. Besonders lokale Mikro-Influencer wie Amelie Pahl funktionieren gut, da ihre Inhalte als glaubwürdig wahrgenommen werden. Entscheidend ist dabei die relevante Reichweite in der Region und nicht die absolute Followerzahl. Christopher Sturde vom Rendsburger Teehaus konnte durch die Zusammenarbeit mit Pahl über 40 neue Kunden gewinnen.

Authentizität als Erfolgsfaktor
Marc Hein, Geschäftsführer der Citymanagement Neumünster GmbH, bestätigt die wachsende Bedeutung lokaler Influencer im Stadtmarketing. Er identifiziert Pahls lokalen Bezug als gebürtige Rendsburgerin und ihre authentische Art als entscheidende Merkmale, die glaubhafte digitale Stadtkommunikation von klassischer Werbung unterscheiden. Experten raten davon ab, rein werbliche Inhalte zu verbreiten oder stadtfremde Influencer einzusetzen, da beides die Authentizität und das Image negativ beeinflusst.

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