
Kiel (dpa/lno) – Schleswig-Holstein stellt zur Finanzierung von Fachkräften mehr Geld für Kindergärten zur Verfügung. So erhalten Kreise und kreisfreie Städte von 2026 an rund 35 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr, um das derzeitige Personalbudget in den Kitas zu refinanzieren, teilte das Sozialministerium in Kiel mit.
Der Erstattung der Personalkosten für die örtlichen Träger werde stufenweise von derzeit 95 Prozent auf 97,5 Prozent ab Januar 2026 erhöht – wie bereits Finanzministerin Silke Schneider (Grüne) am Mittwoch im Landtag mitgeteilt hatte. Nach Angaben des Sozialministeriums werden die zusätzlichen Mittel wegen einer leicht gesunkenen Zahl der zu betreuenden Kinder frei.
Zudem werde der jüngste Tarifabschluss im April für den öffentlichen Dienst auf die Kita-Beschäftigten im Land übertragen. Der Landesanteil für die Kita-Finanzierung betrage demnach für das laufende Jahr rund 761 Millionen Euro.
Weiterhin Fachkräftemangel
Sozialstaatssekretär Johannes Albig (Grüne) sagte: «Es freut mich sehr, dass wir nach langen und konstruktiven Verhandlungen über insgesamt fast anderthalb Jahre jetzt eine Einigung mit der kommunalen Seite zur Finanzierung der Kitas in Schleswig-Holstein haben.» Die Übertragung des jüngsten Tarifabschlusses sowie die Finanzierung des vorhandenen Personals sorgten dafür, dass die Fachkräftesituation stabil bleibe und Kommunen entlastet würden.
Die vereinbarten Maßnahmen beruhten auf ersten Analysen des zum Jahresbeginn überarbeiteten Kita-Gesetzes. «Durch die unmittelbaren Rückmeldungen zur Personalsituation in der Kita-Datenbank des Landes wissen wir jetzt erstmals ganz konkret, wie die Personalausstattung in den Einrichtungen in der Praxis ausfällt», erklärte Albig.
Demnach liege die Zahl der Fachkräfte knapp unter dem prognostizierten Bereich – die durchschnittliche Qualifikation des Personals sei hingegen etwas höher als angenommen. Aus dem in den vergangenen Monaten festgestellten leicht rückläufigen Zahlen der zu betreuenden Kinder sei allerdings kein Trend abzuleiten. So gibt es laut Albig weiterhin einen erheblichen Fachkräftemangel in der Kindertagesbetreuung.