
Kiel (dpa/lno) – Mehr als jeder vierte Krankenversicherte in Schleswig-Holstein ist nach einer Auswertung der Krankenkasse AOK Nordwest von zu hohem Blutdruck betroffen. 2023 hatten 655.300 Menschen ab 20 Jahren Bluthochdruck, wie die Krankenkasse nach einer aktuellen Auswertung berichtete. Das waren 27,1 Prozent der Bevölkerung.
Damit fiel der Anteil an der Gesamtbevölkerung etwas geringer aus als im Vorjahr. Für 2022 war die AOK Nordwest auf 664.400 Menschen ab 20 Jahren oder 27,7 Prozent der Bevölkerung gekommen, die eine Hypertonie aufweisen.
Häufiger Frauen betroffen
Für alle gesetzlich Krankenversicherten in Schleswig-Holstein verordneten die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte 2023 den Angaben zufolge 5,3 Millionen Packungen blutdrucksenkender Mittel. Damit entfiel fast ein Viertel (23,3 Prozent) aller Verordnungen von fertigen Arzneimitteln auf diese Gruppe. Die gesetzlichen Kassen zahlten dafür nach AOK-Angaben mehr als 123 Millionen Euro.
Die Auswertung zeigt den Angaben zufolge auch, dass zu hoher Blutdruck häufiger bei Frauen (28,5 Prozent) als bei Männern (25,7 Prozent) diagnostiziert wurde. Als Folge einer nicht behandelten Erkrankung gelten unter anderem Schlaganfälle, Herzinfarkte, koronare Herzerkrankungen und Durchblutungsstörungen der Netzhaut am Auge, die sogar zur Erblindung führen können. Ebenso gilt Bluthochdruck als Risikofaktor für Demenz.