
Hamburg/Hannover (dpa) – Die 39-Jährige, die für die Messerattacke am Hamburger Hauptbahnhof verantwortlich sein soll, hat nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei keinen festen Wohnsitz. Ein Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums sagte: «Ich kann bestätigen, dass die Tatverdächtige offenbar gebürtig aus Niedersachsen ist.» Dies hatte zunächst «Bild» berichtet.
Ein Haftrichter ordnete am Samstag die Unterbringung der 39 Jahre alten Frau an. Laut Polizei gibt es sehr konkrete Hinweise auf eine psychische Erkrankung.
Bei der Attacke zwischen Gleis 13 und 14 am Freitagabend hatte die Frau mit einem Messer offenbar wahllos auf Personen in ihrer Nähe eingestochen. 18 Menschen wurden verletzt.
Frau wegen versuchten Totschlags geschlossen untergebracht
Der Unterbringungsbefehl lautet nach Polizeiangaben auf versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in 15 Fällen. 15 Personen wurden demnach unmittelbar durch das Messer verletzt, weitere drei erlitten Verletzungen durch Sturz oder Schock.
Laut Bremer Behörden wurden bei der Attacke vier Menschen aus Bremen verletzt. Der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sagte, die Tat habe ihn «zutiefst schockiert». Der Regierungschef des kleinsten Bundeslandes fügte hinzu: «Zum Glück erreicht uns heute die Nachricht, dass alle 18 Verletzten inzwischen außer Lebensgefahr sind. Ich wünsche allen Beteiligten, dass sie möglichst schnell wieder vollständig genesen.»
Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) sagte: «Ich bin schockiert über den Messerangriff auf 18 Personen gestern am frühen Abend in Hamburg. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien.» Drei Opfer kommen laut Lies aus Niedersachsen. Er hoffe sehr, dass alle Verletzten schnell wieder ganz gesund würden. «All denjenigen, die die Angriffe aus unmittelbarer Nähe miterleben mussten, wünsche ich zugewandte Menschen an ihrer Seite, die ihnen helfen, darüber wegzukommen.» Das Statement von Lies wurde über soziale Medien verbreitet.