
Hamburg (dpa/lno) – Einige Hundert Menschen haben nach Angaben eines dpa-Reporters gegen die Schließung der Imam-Ali-Moschee in Hamburg demonstriert. Zu Beginn des Umzugs waren nach seinen Angaben deutlich weniger Teilnehmer als angekündigt zum Hauptbahnhof gekommen. Die Veranstalter hatten bis zu 2.000 Teilnehmer angekündigt. Die Polizei nannte zunächst keine konkrete Zahl.
An der Moschee wurde der Zug von zwei kleineren Gegendemonstrationen erwartet. Die Polizei trennte die Gruppen und sprach von einem friedlichen Verlauf.
Vor einem Jahr hatte das Bundesinnenministerium das Islamische Zentrum Hamburg und die von ihm betriebene Imam-Ali-Moschee – besser bekannt als Blaue Moschee – beschlagnahmt und geschlossen. Seither steht sie unter Verwaltung des Bundes. Ein Betreten des Geländes ist nicht gestattet.
Seit der Schließung der Moschee regelmäßig Proteste
Die damalige Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte das Verbot damit begründet, dass das IZH als direkte Vertretung des iranischen «Revolutionsführers» in aggressiv-kämpferischer Weise die Ideologie der sogenannten Islamischen Revolution in Deutschland vertrete. Zugleich hatte sie betont: «Die friedliche schiitische Glaubens- und Religionsausübung ist ausdrücklich nicht von unserem Verbot berührt.»
Seit Schließung der Moschee kommen gläubige Schiiten regelmäßig am Rande der Straße Schöne Aussicht, etwa 100 Meter von dem markanten Kuppelbau an der Alster entfernt, zum Freitagsgebet zusammen. Immer wieder wird dabei gegen die Schließung des Gotteshauses für Gläubige protestiert.