Hochschulkonvent lehnt Wehrtechnik-Modul ab

In Flensburg wird es im Studiengang Maschinenbau auch künftig keine Vertiefungsrichtung Wehrtechnik geben (Archivbild).
In Flensburg wird es im Studiengang Maschinenbau auch künftig keine Vertiefungsrichtung Wehrtechnik geben (Archivbild). Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Flensburg (dpa/lno) – Nach intensiven Diskussionen und Protesten wird an der Hochschule Flensburg auch künftig keine Vertiefungsrichtung Wehrtechnik im Studiengang Maschinenbau angeboten. Der Konvent des Fachbereiches 1 – Maschinenbau, Verfahrenstechnik und maritime Technologien – der Hochschule habe die Einführung in seiner heutigen Sitzung mit großer Mehrheit in geheimer Abstimmung abgelehnt, teilte die Hochschule am Nachmittag mit. 

«Die Mitglieder des Konvents haben sich klar gegen die Einrichtung der vorgeschlagenen Vertiefungsrichtung ausgesprochen», sagte der Dekan des Fachbereiches, Prof. Frithjof Marten. 

Stiftungsprofessur als Vorschlag

Vorgeschlagen war, eine Stiftungsprofessur einzurichten. Der Personalchef des Flensburger Rüstungsunternehmen FFG, Michael Jahn, hatte dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag zuvor gesagt, die FFG sei bereit, zunächst für die Dauer von fünf Jahren eine Stiftungsprofessur zu finanzieren – möglicherweise gemeinsam mit anderen Rüstungsunternehmen aus Schleswig-Holstein.

Probeweise war ein Wahlmodul mit dem Titel «Wehrtechnik» den Angaben zufolge bereits in früheren Semestern angeboten worden. Die Wehrtechnik als regulären Teil des Curriculums des Maschinenbaustudiums zu implementieren, werde mit dem heutigen Beschluss nicht weiterverfolgt.

Offener Brief verwies auf moralische Prinzipien 

Gegen die Einrichtung einer Vertiefungsrichtung im Maschinenbau hatte sich Protest geregt. Wenige Tage vor der Entscheidung hatten sich 421 Menschen nicht nur aus Flensburg mit einem offenen Brief an die Hochschule Flensburg gewandt. «Die Einführung der Vertiefungsrichtung „Wehrtechnik“ würde unsere Hochschule in eine Richtung bewegen, die weder den moralischen Prinzipien noch den Zukunftsanforderungen unserer Studierenden und Gesellschaft entspricht», heißt es darin.