Grüne SH: Neuer Landesvorstand will sich gegen "rauen Wind" stellen

23. November 2025 16:24Quelle: NDR / RSS-Feed-Import

Grüne SH: Neuer Landesvorstand will sich gegen "rauen Wind" stellen

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Auf dem Parteitag der Grünen in Neumünster wählte die Partei eine neue Doppelspitze, um in den Landtagswahlkampf zu ziehen. Lydia Rudow (35) und Gazi Freitag (45) führen die Partei in die nächste Landtagswahl. Rudow, die 16 Jahre Parteierfahrung mitbringt, wurde mit 80 Prozent der Stimmen gewählt. Sie begründete ihre Kandidatur mit der Notwendigkeit, sich gegen den „rauen politischen Wind“ zu stellen. Gazi Freitag wurde mit 76 Prozent für seine dritte Amtszeit als Co-Vorsitzender bestätigt.

Die scheidende Vorsitzende Anke Erdmann trat zurück, da ihr Mann Ulf Kämpfer als Spitzenkandidat für die SPD antritt. Sie appellierte an die Delegierten, den Zusammenhalt zu stärken und Vertrauen als politische „Superpower“ zu nutzen. Die Atmosphäre des Parteitags war überwiegend harmonisch, was auch der stark gestiegenen Mitgliederzahl – von 6.250 auf 8.500 seit dem Ende der Bundes-Ampelkoalition – geschuldet war.

Trotz des Erfolgs mahnte Fraktionschef Lasse Petersdotter, dass die Partei mit dem Fehlen der „Orientierungsfigur“ Robert Habeck und radikalen politischen Haltungsumschwüngen in der Gesellschaft konfrontiert sei. Er rief die Delegierten auf, sich nicht entmutigen zu lassen und betonte: „Wir wissen wie es geht, und wir haben Bock drauf.“

Klima- und Verteidigungspolitik dominierten die Debatten. Umweltminister Tobias Goldschmidt verteidigte die Entscheidung der Landesregierung, im Bundesrat für die bei den Grünen umstrittene CCS-Technologie (CO2-Lagerung) zu stimmen. Er kritisierte die Bundesregierung scharf für die mangelnde Verhandlungsstärke bei der Weltklimakonferenz in Brasilien.

In der Verteidigungsdebatte sprach sich der Landesparteitag gegen einen Pflichtdienst aus. Ein leicht geänderter Antrag der Grünen Jugend, der auf ein freiwilliges Gesellschaftsjahr setzte, erhielt eine knappe Mehrheit (50 Prozent dafür) gegenüber dem Vorschlag für ein gesellschaftliches Pflichtjahr (knapp 48 Prozent).

Sozialministerin Aminata Touré betonte in ihrer Rede die soziale Ausrichtung der Grünen und stellte klar, dass man in Schleswig-Holstein keine SPD wählen müsse, um eine soziale Politik zu erhalten. Sie kontrastierte die CDU- und SPD-Führung (Günther und Kämpfer) als „klassischen Zweikampf zweier Männer“ gegen das grüne „krasse Team“.

Die Entscheidung über die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl 2027 wurde auf den Sommer verschoben. Wie genau dieser Prozess ablaufen wird, soll der neue Landesvorstand klären.

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