
Kiel (dpa/lno) – In Schleswig-Holstein sollen von Gewalt bedrohte Frauen bald besser geschützt werden. Auf der Tagesordnung des Landtags steht ein Gesetzentwurf der Fraktionen von CDU und Grünen, der es ermöglicht, einen beweglichen elektronisch überwachten Schutzraum um betroffene Frauen herum zu schaffen.
«Die Initiative der Koalitionsfraktionen wird von mir ausdrücklich begrüßt», sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) dem «SHZ». Viel zu viele Frauen müssten in ihrem häuslichen Umfeld Gewalt erfahren. «Wir müssen deshalb alle verfügbaren Mittel und Maßnahmen gegen geschlechtsspezifische Gewalt ergreifen.»
Mit dem geänderten Gesetz könnte nach spanischem Vorbild eine Frau ein technisches Gegenstück zu einer elektronischen Fußfessel eines Mannes bei sich tragen. Damit wäre der Schutzraum, den der Mann nicht betreten darf, nicht mehr statisch, zum Beispiel um die Wohnung der Frau herum, sondern beweglich. Sollte der Schutzraum verletzt werden, würde ein Alarm in der gemeinsamen Überwachungsstelle der Länder im hessischen Bad Vilbel ausgelöst. Die Polizei könne dann reagieren.