Fielmann setzt Wachstumskurs fort

Der Optiker-Konzern Fielmann hat im ersten Quartal den Umsatz nach eigenen Angaben um 13 Prozent auf 603 Millionen Euro gesteigert.
Der Optiker-Konzern Fielmann hat im ersten Quartal den Umsatz nach eigenen Angaben um 13 Prozent auf 603 Millionen Euro gesteigert. Foto: Monika Skolimowska/dpa

Hamburg (dpa/lno) – Der Hamburger Optiker-Konzern Fielmann setzt sein Wachstum der vergangenen Jahre trotz weltweiter Krisen, der schwächelnden deutschen Wirtschaft und der US-Zollpolitik fort. So kletterte der Umsatz im ersten Quartal um 13 Prozent auf 603 Millionen Euro, wie das Unternehmen bei der Vorlage seiner endgültigen Jahreszahlen am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg vorläufigen Berechnungen zufolge um 28 Prozent auf 146 Millionen Euro. 

Fielmann erwartet in diesem Jahr 2,5 Milliarden Euro Umsatz

Für das Gesamtjahr prognostizierte Finanzvorstand Steffen Bätjer den Verkauf von rund 9,5 Millionen Brillen. Den erwarteten Umsatz der Gruppe bezifferte er auf rund 2,5 Milliarden Euro. Das Ebitda werde bei etwa 580 Millionen Euro liegen. Die Zahlen für 2024 bestätigte der Konzern: So stieg der Umsatz im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Dabei profitierte das Unternehmen von der Integration seiner US-Übernahmen. Unter dem Strich verdiente Fielmann mit 154 Millionen Euro gut ein Fünftel mehr. 

«Es gibt Menschen, die zu viel für ihre Brillen bezahlen, nicht den Service bekommen, den sie verdienen», sagte Unternehmenschef Marc Fielmann. Entsprechend hoch sei auch das weitere Wachstumspotenzial. Er nannte dabei vor allem die USA, Spanien und Osteuropa. In Deutschland rechne er nicht mit vielen neuen Filialen. Dort gehe es eher um die Vergrößerung bestehender Niederlassungen. 

Zollstreit mit den USA tangiert Fielmann kaum

Der Zollstreit mit den USA tangiert den Optiker-Konzern kaum. «Weil wir alle Brillen und einen Großteil der Brillengläser selbst in den USA produzieren, ist der Einfluss etwaiger Handelszölle auf unser Geschäft vergleichsweise gering», sagte Fielmann. Selbst wenn die Zölle so blieben, wie sie sind, «liegt auf Gruppenebene das Maximalrisiko im Promillebereich im Verhältnis zu unserem Umsatz». 

Treiber für die Umsatzsteigerungen seien auch etwa eine weitere Zentralisierung der Brillenfertigung, wodurch die Stückkosten sinken und die Optiker in den Niederlassungen mehr Zeit für die Kundschaft erhalten. Hinzu komme ein Absenken der Zentralkosten. Manchmal sei das einfach der Verzicht auf Ausgaben, sagte Fielmann. Viel bringe auch eine Vereinheitlichung, eine Standardisierung und eine Automatisierung von Prozessen. «Klingt nicht so spannend, macht aber tolle Margen», sagte Fielmann. 

Fielmann: Rendite in Europa wird wie geplant bei 25 Prozent liegen

Mit Blick auf die Unternehmensstrategie «Vision 2025», sagte Fielmann, es seien alle Ziele erreicht beziehungsweise übererfüllt worden. So werde der Umsatz im Vergleich zum Beginn der «Vision 2025» um eine Milliarde Euro gestiegen sein. Das entspreche einem Wachstum von rund 70 Prozent und sei fast doppelt so viel wie geplant. Die Rendite werde in Europa wie geplant bei 25 Prozent liegen. 

Die Hauptversammlung mit den vorläufigen Halbjahreszahlen ist auf den 10. Juli terminiert. Dann will Fielmann auch die Unternehmensstrategie «Vision 2035» einschließlich der Ziele für das Jahr 2030 vorstellen.