
Hamburg (dpa) – Angesichts der unsicheren Weltlage hat EU-Ratspräsident Antonio Costa die Notwendigkeit einer starken und wettbewerbsfähigen europäischen Industrie betont. Hamburg sei mit einer auf Innovation und Klimaneutralität ausgerichteten Industrie ein gutes Beispiel dafür, sagte Costa bei einem Besuch des Flugzeugbauers Airbus in Hamburg-Finkenwerder. Zugleich sprach er sich gegen Handelseinschränkungen durch Zölle aus.
Airbus sei mit der Kooperation mehrerer europäischer Staaten zum Weltmarktführer geworden. Dies zeige, wie wichtig es sei, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Costa: «Europäische Union mag keine Zölle»
«Nur wenn wir die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft erhöhen und die Produktivität unserer Unternehmen steigern, können wir gute Arbeitsplätze und Wachstum sichern», sagte Costa, der bei dem Airbus-Besuch von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) begleitet wurde.
Wettbewerbsfähigkeit beginne mit Handel. Der freie Welthandel sei aber aktuell bedroht, sagte er mit Blick auf die Zollpolitik der US-Regierung. «Handel ist ein wichtiger Treiber für Wachstum, für die Schaffung von Arbeitsplätzen und guter Löhne.» Zölle müssten letztlich von Konsumenten und Unternehmen bezahlt werden. «Und am Ende des Tages bedeuten Zölle eine höhere Inflation.»
«Die Europäische Union mag keine Zölle im internationalen Handel», sagte Costa. Die beste Lösung seien Handelsvereinbarungen. «Deshalb versuchen wir mit den USA zu verhandeln, um eine gute Lösung zu erzielen. Und die beste Lösung wären null Zölle auf beiden Seiten.»
EU-Ratspräsident im Hamburger Hafen
Vor seinem Besuch in Finkenwerder hatte sich der EU-Ratspräsident bei einer Barkassenfahrt von der Hamburger Außen-Staatsrätin Liv Assmann und dem Chef der Hamburg Port Authority, Jens Meier, unter anderem über die im Hafen geplante Wasserstoffproduktion und die Landstromversorgung von Seeschiffen informieren lassen.
Am Dienstag steht ein Besuch Costas beim Kupferhersteller Aurubis auf dem Programm.