
Hamburg (dpa/lno) – Der städtische Hamburger Netzbetreiber Energienetze rechnet mit steigenden Netzentgelten auf Strom. Das sagten Gabriele Eggers und Peter Wolffram aus der Geschäftsführung des Unternehmens. Eggers begründete die Entwicklung mit gestiegenen Investitionen und vorgelagerten Kosten. «Die Energiewende kostet Geld», sagte Eggers.
Die Energienetze sind verpflichtet, für die Nutzung ihrer Leitungen Abgaben zu erheben: die Netzentgelte. Gas- und Stromlieferanten zahlen diese und stellen sie Verbrauchern in Rechnung. Schon zum Jahreswechsel hatten die Energienetze die Entgelte auf Strom erhöht.
Die Energienetze gibt es seit September
Die Energienetze sind im vergangenen September aus dem städtischen Strom- und dem städtischen Gasnetzbetreiber hervorgegangen. Die noch unterteilten Organisationen sollen bis 2026 zusammengeführt werden. Sie beschäftigten insgesamt rund 2.300 Mitarbeiter.
Hamburg verdient am Unternehmen
Zum Geschäftsjahr 2024 führten die Energienetze 108,9 Millionen Euro an die Stadt ab, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Das sind ungefähr 15,2 Millionen Euro weniger als im vorigen Geschäftsjahr. 2013 hatten die Hamburger Bürger in einem Volksentscheid entschieden, die Netze für Strom, Gas und Fernwärme wieder in städtischen Besitz zu bringen.
Bau eines Wasserstoffnetzes
Aufgabe der Energienetze ist es sicherzustellen, dass die Bürger mit Energie versorgt werden können. Das Unternehmen arbeitet am Ausbau und der Modernisierung des Stromnetzes, um den steigenden Strombedarf zu decken, und baut ein Wasserstoffnetz auf.
Im Süden Hamburgs sind 15 Kilometer des Wasserstoffnetzes für die Industrie namens HH-Win im Bau. Die ersten 40 Kilometer wollen die Energienetze 2027 in Betrieb nehmen.
Kritik an Kostensteigerungen
Im Juni ist bekanntgeworden, dass Bauvorhaben am Unternehmenssitz in Bramfeld teurer werden als angenommen. Statt 53,6 sollen die drei Vorhaben, darunter ein neuer Eingangspavillon, 71,3 Millionen Euro kosten. CDU, AfD und Steuerzahlerbund kritisierten das. Die Energienetze kündigten mehr Transparenz und Kostenkontrolle an.