
Hamburg (dpa/lno) – Bei Kontrollen am Hamburger Hauptbahnhof haben Polizisten fünf Tage nach der Messerattacke mit 18 Verletzten erneut zahlreiche Waffen sichergestellt. Bei dem Schwerpunkteinsatz von Bundes- und Landespolizei am späten Mittwochnachmittag seien 17 gefährliche Gegenstände, darunter elf Messer, ein Schlagring und ein als Taschenlampe getarnter Elektroschocker gefunden worden, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung.
Mehr als 40 Einsatzkräfte hätten über 1.000 Menschen am Bahnhof überprüft. In 38 Fällen seien Personalien festgestellt worden. Neunmal wurden Strafanzeigen geschrieben, darunter wegen Verstößen gegen das Waffen- und das Betäubungsmittelgesetz. Am Hamburger Hauptbahnhof gilt seit Oktober 2023 ein Waffenverbot.
Am vergangenen Freitag waren auf dem Bahnhof 18 Menschen teils lebensgefährlich verletzt worden, als die mutmaßliche Täterin, eine offenkundig psychisch kranke 39-Jährige, nach Polizeiangaben wahllos mit einem Messer auf Wartende an einem Bahnsteig einstach.
Die Frau ließ sich schließlich widerstandslos festnehmen. Ein Richter ordnete später ihre Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik an. Erst am Tag vor der Tat war sie aus einer anderen Einrichtung entlassen worden.