Ein Monat nach tödlichem Balkonsturz: Fünf Personen in Haft

Wegen des tödlichen Sturzes eines 15-Jährigen vom Balkon stehen fünf junge Männer im Verdacht der versuchten Körperverletzung mit Todesfolge. (Archivbild)
Wegen des tödlichen Sturzes eines 15-Jährigen vom Balkon stehen fünf junge Männer im Verdacht der versuchten Körperverletzung mit Todesfolge. (Archivbild) Foto: Jonas Walzberg/dpa

Hamburg (dpa) – Einen Monat nach dem tödlichen Sturz eines 15-Jährigen aus einem Hamburger Hochhaus befinden sich fünf Beschuldigte in Untersuchungshaft. Gegen sie bestehe der Verdacht der versuchten gefährlichen Körperverletzung mit Todesfolge, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft mit. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Jugendliche in der Nacht zum 14. April vor einer Gruppe von Angreifern über den Balkon flüchten wollte und dabei aus dem achten Stock des Hochhauses im südlichen Stadtteil Wilstorf stürzte.

Die Polizei hatte bereits in der Tatnacht fünf Verdächtige festgenommen. Gegen vier junge Syrer im Alter zwischen 16 und 20 Jahren war Haftbefehl erlassen worden. Eine 22 Jahre alte Irakerin kam mangels Tatverdachts wieder auf freien Fuß. Zwei Tage später wurden drei weitere junge Syrer festgenommen, ein 18- und ein 24-Jähriger in Hamburg sowie ein 19-Jähriger in Bordesholm (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Der 18- und der 19-Jährige wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft wieder freigelassen.

15-Jähriger stürzte wohl bei Fluchtversuch ab

Die Ermittler gehen davon aus, dass der 15-Jährige auf den Balkon flüchtete, nachdem eine Gruppe – zu der die Festgenommenen gehörten – gewaltsam in die Wohnung eingedrungen waren. Er soll versucht haben, über die Balkonbrüstung zu klettern, «um auf einen darunterliegenden Balkon zu flüchten, wobei er sich jedoch nicht mehr halten konnte und abstürzte», hatte die Polizei im April erklärt. Der 15-Jährige lebte nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht in der Wohnung.