
Hamburg (dpa) – 450 Zöllnerinnen und Zöllner haben am vergangenen Mittwoch 40 Objekte in sieben Bundesländern durchsucht. Der Verdacht: Schwarzarbeit. Dabei kontrollierten sie Geschäftsräume, Firmensitze und Wohnungen der Beschuldigten in Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, wie der Hamburger Zoll mitteilte.
Ein Objekt wurde wegen einer möglichen Gefahrenlage von Spezialeinheiten der Bundeszollverwaltung gesichert. Im Fokus der Ermittlungen stehen den Angaben nach zwei Hauptverdächtige, die zusammen mit elf weiteren Personen Reinigungsdienste anboten – vor allem für Hotels.
Dafür sollen die Beschuldigten ein Firmennetzwerk mit Sitz in Hamburg aufgebaut haben, um Arbeitsverhältnisse zu verschleiern und Sozialversicherungsbeiträge zu hinterziehen. Bei den Durchsuchungen stellten die Beamten dem Zoll zufolge zahlreiche Beweismittel sicher, darunter Computer, Stundenaufzeichnungen, Notizzettel und Rechnungen.
Schaden in Millionenhöhe
«Der dadurch entstandene Schaden zu Lasten der Krankenkassen und der Rentenversicherungsträger wird sich erst konkret benennen lassen, wenn die umfangreich sichergestellten Beweismittel ausgewertet sind», sagte Pressesprecherin Sandra Preising vom Hauptzollamt Hamburg. Erste Schätzungen gehen von einem Millionenbetrag aus. Die Staatsanwaltschaft Hamburg leitet die Ermittlungen, die die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts fortführt.