
Hamburg (dpa/lno) – Ehrenamtliche Rettungsschwimmer haben im vergangenen Jahr in Hamburg deutlich mehr Menschen vor dem Ertrinken und anderen lebensgefährlichen Situationen bewahrt als im Jahr zuvor. So rückten die Helfer 216 Mal zu Lebensrettungen aus, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mitteilte. 2023 hatte die Gesellschaft 101 solcher Einsätze registriert.
Der starke Anstieg sei fast ausschließlich auf den DLRG-Bezirk Oberelbe zurückzuführen, der sehr stark im allgemeinen Rettungsdienst integriert sei. Dort würden zwei Rettungswagen das ganze Jahr über rein ehrenamtlich besetzt. Hinzu komme ein Notarzteinsatzfahrzeug, das die im Verein aktiven Ärzte im ergänzenden Regelrettungsdienst einsetzten. Damit sind die DLRG-Aktiven auch in anderen Notfällen schnell vor Ort und unterstützen den Rettungsdienst der Stadt. «Die Tendenz, dass die DLRG-Teams auch stärker außerhalb des Wassers helfen, hat sich verstärkt», sagte ein DLRG-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.
Und so spielten sich die meisten Rettungsfälle außerhalb des Wassers ab. Dazu gehörten Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Herzinfarkte am Strand und andere medizinische Notfälle. Wie viele Menschen konkret vor dem Ertrinken gerettet wurden, war zunächst nicht bekannt.
14 Menschen konnten nicht vor Ertrinken gerettet werden
In Hamburgs Flüssen und Seen kamen 2024 allerdings trotz der aufmerksamen Ehrenamtlichen 14 Menschen ums Leben. Als besonders gefährliches Badegewässer gilt die Elbe mit ihrer wechselnden Strömung. Große Seeschiffe erzeugen außerdem starken Sog und Schwall, der immer wieder Menschen in Not bringt.
Entlang der Wasserlinien hatten in Hamburg 366 Aktive die Menschen im Blick und achteten auf Gefahrensituationen. Sie leisteten zusammen im vergangenen Jahr 45.220 Stunden Wasserrettungsdienst und halfen in der Zeit 653 Menschen.
Bundesweit 1.446 Menschen in Notsituationen gerettet
Bundesweit haben die DLRG-Rettungsschwimmer im vergangenen Jahr 1.446 Menschen vor dem Tod bewahrt – ein deutlicher Anstieg. 2023 waren es noch 1.120 gerettete Menschen. Unter den Geretteten des vergangenen Jahres waren auch 699 Menschen, die vor dem Ertrinken bewahrt wurden, ein Jahr zuvor waren es 870. Mindestens 411 Menschen konnten die Lebensretter im vergangenen Jahr allerdings nicht mehr helfen – sie ertranken.
Die DLRG ist nach eigenen Angaben die größte Wasserrettungsorganisation der Welt – mit zuletzt mehr als 627.000 Mitgliedern. Knapp die Hälfte der Mitglieder sind demnach Kinder und Jugendliche im Alter bis 18.