Digitales Bürgerkonto soll in SH Pflicht werden: Was das bedeutet

26. November 2025 17:08Quelle: NDR / RSS-Feed-Import

Digitales Bürgerkonto soll in SH Pflicht werden: Was das bedeutet

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Schleswig-Holstein plant, dass Dienstleistungen wie die Verlängerung des Personalausweises oder die Zulassung von Kraftfahrzeugen künftig ausschließlich digital („Digital Only“) erfolgen sollen. Dieses Vorhaben zur Forcierung der digitalen Verwaltung soll bis zum Jahr 2028 umgesetzt werden.

Der zuständige Digitalisierungsminister Dirk Schrödter (CDU) betont, dass in den Verwaltungen vollständig digitale Prozessketten benötigt werden, damit Daten elektronisch weiterverarbeitet werden können. Ziel ist es, Verwaltungsprozesse zu beschleunigen, den Servicegrad für die Bürger zu erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu stärken, wobei Dänemark, Estland und Finnland als Vorbilder dienen.

Digitales Bürgerkonto soll bis 2028 für alle SH-Bürger kommen. Bürger können bereits ein Konto auf dem Serviceportal des Landes nutzen; ab 2028 soll jeder Schleswig-Holsteiner ein solches Konto besitzen. Die digitale Funktion des Personalausweises wird zwar nicht verpflichtend, ist aber für viele Online-Dienste, etwa zur Zustellung von Formularen, notwendig.

Bürgermeister Sven Radestock (Bündnis 90/Grüne) aus Eutin begrüßt die Digitalisierung, hält den Zeithorizont bis 2028 jedoch für ambitioniert. Der Städteverband Schleswig-Holstein unterstützt den „Digital Only“-Ansatz als modernen Schritt, fordert aber, dass die Teilhaberechte derjenigen, die keinen digitalen Zugang besitzen, gewahrt bleiben müssen und dass das Land für etwaige Mehrkosten aufkommen muss.

Der Sozialverband Schleswig-Holstein, vertreten durch Thorsten Harbeke, befürchtet, dass die Online-Technik viele Menschen überfordert und somit die Teilhabe gefährdet sei. Zudem verweist er auf aktuelle Probleme bei der Umstellung der Landesverwaltung auf Open-Source-Software.

Minister Schrödter versichert, dass Menschen ohne digitale Erfahrung in den Verwaltungen vor Ort Unterstützung bei ihren Anliegen erhalten werden. Praktisch stellt sich dies Bürgermeister Radestock so vor, dass in Rathäusern Terminals bereitgestellt werden, an denen Mitarbeiter bei der Bedienung helfen können. Die befragten Bürger stehen den Plänen überwiegend positiv gegenüber und sehen darin eine große Erleichterung, insbesondere für Berufstätige.

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