Die Macht der Katze: Cuteness, Kult, Kunst in Hamburg

5. Dezember 2025 09:54Quelle: NDR / RSS-Feed-Import

Die Macht der Katze: Cuteness, Kult, Kunst in Hamburg

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Das Hamburger Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt (MARKK) präsentiert bis zum 29. November 2025 die Ausstellung „KATZEN!“. Direktorin Barbara Plankensteiner untersucht darin die kulturelle Bedeutung und die widersprüchliche Faszination der Katze, die im globalen Kontext der Mensch-Tier-Beziehungen betrachtet wird. Obwohl die Katze ein bekanntes Motiv in der bildenden Kunst ist (wie bei Goya, Hockney oder Kahlo), liegt der Fokus des ethnografischen Museums auf dem globalen und kulturellen Vergleich.

Widersprüchliche globale Assoziationen: Die Katze ist weltweit unterschiedlich besetzt. In Europa gilt die schwarze Katze traditionell als Unglücksbringerin und wird mit Hexen in Verbindung gebracht, während sie in anderen Kulturen als positiver Glücksbringer verehrt wird. Die Rolle der Hauskatze variiert stark; in Afrika, dem Herkunftsland der ersten Katze, dominieren Wild- und Raubkatzen das kulturelle Verständnis.

Das zentrale Phänomen der Cuteness: Ein Hauptthema der Ausstellung ist die Niedlichkeit der Katze und ihre Rolle als viraler Social-Media-Star. Plankensteiner hinterfragt, warum der Mensch in der heutigen Zeit, geprägt von Krisen und Sorgen (Kriege, Klimakatastrophen), so stark das Flauschige und Niedliche sucht. Dieses Suchen kann als Eskapismus dienen, wobei das Schnurren der Katze nachweislich beruhigende, positive Auswirkungen hat.

Politische und kulturelle Instrumentalisierung: Die Ästhetik der Cuteness wird auch politisch eingesetzt. Im US-Wahlkampf wurden Katzen beispielsweise in Verbindung mit negativen Stereotypen wie den „Childless Cat Ladies“ gebracht oder von politischen Akteuren zur rassistischen Hetze gegen migrantische Gemeinschaften genutzt.

Die Rolle der asiatischen Popkultur: Der Hype um Cuteness und Cat-Content hat seine Ursprünge in Japan. Dort ist die Katze traditionell verehrt, symbolisiert durch die Maneki-neko (die winkende Glückskatze), deren Ursprünge bis in die Edo-Zeit (16. bis 19. Jahrhundert) zurückreichen. Figuren wie Hello Kitty, die seit den 1970er-Jahren als japanische Mickey Mouse gilt, etablierten diese süße, mädchenhafte Ästhetik. Cuteness ist dadurch zu einem globalen Modeprodukt und in vielen Fällen zu einer Form der Selbstermächtigung (Empowerment) für junge Frauen geworden.

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