Christina Block: Der Skandal um eine Mutter und ihre Kinder

Christina Block verliest mehrere Stunden eine vorbereitete Erklärung.
Christina Block verliest mehrere Stunden eine vorbereitete Erklärung. Foto: Marcus Brandt/dpa Pool/dpa

Christina Block kämpft – und die ganze Welt schaut zu. Oder besser: die ganze Medienwelt urteilt. Und wie! Schlagzeilen wie „Kindesentführung durch die Mutter?“ oder „Mutter gegen das Gesetz“ dominieren die Berichterstattung. Doch wer genau hinsieht, merkt schnell: Hier wird eine Farce inszeniert. Eine Mutter wird als Verbrecherin dargestellt – nur weil sie ihre eigenen Kinder liebt.

2021 hatte das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg entschieden: Christina Block bekommt das Aufenthaltsbestimmungsrecht für ihre beiden jüngsten Kinder. Kurz gesagt: Sie durfte bestimmen, wo ihre Kinder leben, wo sie aufwachsen, wie ihr Alltag aussieht. Das ist kein Luxus, das ist Recht. Ein Recht, das jede Mutter und jeder Vater verdient, der sich um sein Kind kümmert.

Doch dann änderte sich alles. Die Kinder lebten zunehmend in Dänemark. Und plötzlich, 2024, folgte ein neues Urteil: Deutsche Gerichte seien nicht mehr zuständig. Der gewöhnliche Aufenthaltsort der Kinder – jetzt in Dänemark – mache die dänischen Gerichte verantwortlich. Grundlage: das Haager Kinderschutzübereinkommen von 1996. Auf einmal zählte nicht mehr das vorher zugesprochene Aufenthaltsbestimmungsrecht, sondern ein formaler Wohnsitz.

Das Ergebnis ist schockierend. Im November 2025 gaben die dänischen Gerichte dem Vater das alleinige Sorgerecht – Christina Block wurde das Umgangsrecht entzogen. Einfach so. Eine Mutter, die nach deutschem Recht handelte, verliert plötzlich jedes Recht auf ihre Kinder. Nur weil sie in einem anderen Land leben. Das ist kein juristisches Detail, das ist ein Skandal.

Und doch wird Christina Block in den Medien als Täterin dargestellt. „Kindesentführung“, „Verzweifelte Mutter geht über die Grenzen“ – die Schlagzeilen klingen, als hätte sie etwas Verbrecherisches getan. Dabei handelt sie nur nach dem Gesetz, das ihr 2021 zugesprochen wurde. Dass sie ihre Kinder zu sich holt, ist kein Verbrechen. Es ist elterliche Verantwortung, Mutterschaft in Reinform.

Die Logik der internationalen Zuständigkeit ist bitter: Wer seine Kinder in ein anderes Land bringt – auch ohne böse Absicht – kann über Nacht jedes Recht verlieren. Ein System, das Elternrechte so einfach aushöhlt, ist für Familien fatal. Eltern, die nur das Beste für ihre Kinder wollen, werden zum Spielball von internationalen Formalismen.

Und die Medien? Sie treiben die Farce auf die Spitze. Statt zu erklären, wird moralisiert. Statt zu informieren, wird emotionalisiert. Terroristen, die Kinder entführen, werden in der Berichterstattung rhetorisch neben Christina Block gestellt – ein Vergleich, der nicht nur absurd, sondern verletzend ist. Denn was Christina Block tut, ist das genaue Gegenteil von Entführung: Sie will ihre Kinder schützen, ihre Familie zusammenhalten.

Dieser Fall ist ein Lehrstück. Über das internationale Familienrecht, über den medialen Umgang mit Eltern, über die Macht von Schlagzeilen. Es ist eine Farce – juristisch wie medial. Und es zeigt: In der Praxis können Gesetze grausam sein. Elternrechte werden zur Makulatur, wenn ein Gericht entscheidet, dass der Wohnsitz wichtiger ist als die Liebe und Verantwortung der Mutter.

Christina Block kämpft weiter. Sie kämpft für ihre Kinder. Gegen ein System, das Frauen wie sie bestraft. Gegen eine Berichterstattung, die sie als Kriminelle darstellt. Und wir? Wir sollten hinschauen. Nicht nur auf die Schlagzeilen, sondern auf die Fakten. Denn die Farce um Christina Block ist kein Einzelfall. Sie zeigt, wie schnell Recht und Moral auseinanderklaffen, wenn Bürokratie über Elternliebe siegt.

Und eines ist sicher: Wer in Deutschland das Sorgerecht hat, sollte nicht über Nacht entrechtet werden – nur weil das Leben der Kinder ihn in ein anderes Land führt. Genau das aber ist der Skandal, den niemand verschweigen darf.