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Wintercamping in Schleswig-Holstein (SH) verzeichnet ein deutliches Wachstum, belegt durch Zahlen des Statistikamtes Nord. Innerhalb der letzten zehn Jahre haben sich die Gästeankünfte zwischen November und Februar mehr als verdoppelt, von rund 24.000 im Winter 2015 auf gut 59.000 im vergangenen Winter. Parallel stiegen die Übernachtungszahlen von 48.000 auf über 129.000.
Dieser Boom findet primär in touristischen Hotspots statt, darunter die Lübecker Bucht, Fehmarn, St. Peter-Ording sowie Amrum und Sylt. In anderen Regionen wie der Holsteinischen Schweiz, um Flensburg oder in der Husumer Bucht bleiben die Campingplätze über die Wintermonate geschlossen. Die hohe Nachfrage führt dazu, dass Plätze wie in Scharbeutz oft schon bei Minusgraden gut ausgelastet sind.
Die Kosten für Stellplätze in SH sind vergleichbar: In Scharbeutz fallen 22 Euro pro Nacht an, zuzüglich etwa 2 Euro Tourismusabgabe und 1 Euro pro Kilowattstunde Strom. Zum Heizen wird hauptsächlich Gas verwendet, wofür Camper mit 20 bis 30 Euro pro Wochenende kalkulieren müssen. Die Tourismusagentur SH (TA. SH) sieht die Attraktivität des Wintercampings im „Hygge-Gefühl“, der Naturnähe und dem geringeren Trubel, wenngleich Camper nur einen kleinen Teil der gesamten 5,7 Millionen Winternächte ausmachen.
Gunnar Mehnert, Landesvorsitzender des Bundesverbandes der Campingwirtschaft, betrachtet den Trend nüchtern und erwartet keine Zunahme des Wintercamping-Angebotes. Die Kosten für Unternehmer explodieren im Winter exponentiell (Heizung, Strom, Personal) und stehen in keinem Verhältnis zu den Einnahmen. Zudem spielen Sicherheitsaspekte, insbesondere die Haftungsfrage bei Herbst- und Winterstürmen, eine Rolle für die Schließungsentscheidung vieler Betreiber. Trotz dieser Bedenken haben sich die Wintercamping-Zahlen nach den Corona-Jahren auf einem stabil hohen Niveau von rund 60.000 Gästeankünften eingependelt. Viele Camper schätzen weiterhin das „Zwischenspiel, draußen ist es kalt und drinnen muckelig warm.“
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