Braucht der Tunnel unter dem Fehmarnsund länger?

Wo heute die Brücke den Fehmarnsund überspannt, soll künftig ein Tunnel den überregionalen Verkehr aufnehmen.
Wo heute die Brücke den Fehmarnsund überspannt, soll künftig ein Tunnel den überregionalen Verkehr aufnehmen. Foto: Christian Charisius/dpa

Fehmarn (dpa/lno) – Der Bau des Tunnels unter dem Fehmarnsund wird wohl länger dauern als vorgesehen. Aus der Bekanntmachung des Eisenbahn-Bundesamts zur Auslegung der Planunterlagen geht hervor, dass für Bau und Inbetriebnahme mit sechs Jahren und fünf Monaten zu rechnen ist. Zuvor berichtete das «Flensburger Tageblatt».

Den Planungen zufolge soll der Fehmarnbelttunnel ab 2029 die deutsche Ostseeinsel Fehmarn und die dänische Insel Lolland verbinden. Der Bau des 18 Kilometer langen Eisenbahn- und Autotunnels läuft bereits. Auf deutscher Seite werden Bahn- und Schienenanbindung ausgebaut. Dazu gehört auch der Tunnel unter dem Fehmarnsund. Die aus den 1960er Jahre stammende Brücke über den Sund soll nach dem Bau des Tunnels dem örtlichen Verkehr dienen.

Kein Bahnverkehr über die Fehmarnsundbrücke?

Im Schreiben des Eisenbahn-Bundesamts heißt es: «Bis zur Inbetriebnahme des Vorhabens ist in dem gegenständlichen Planfeststellungsabschnitt kein planmäßiger Eisenbahnverkehr über die Strecke 1100 von und zur Insel Fehmarn vorgesehen.» Das heißt, dass eine Eisenbahnverbindung über die Vogelfluglinie zwischen Dänemark und Deutschland bis zur Fertigstellung des Fehmarnbelt-Tunnels nicht möglich sein wird. Autoverkehr ist jedoch über die Brücke möglich.

Deutsche Bahn prüft Beschleunigung des Baus

Die Deutsche Bahn reagierte mit dem Hinweis, dass in den Planungsunterlagen beschrieben sei, wie die Bauabläufe nach konventioneller Durchführung aussähen. «Gemeinsam mit den Bauunternehmen arbeiten wir an Optimierungen, um schneller in Betrieb gehen zu können als beschrieben», teilte ein Sprecher mit. «Die DB hält nach wie vor an dem Ziel fest, gemeinsam mit den Dänen in Betrieb zu gehen.» Dazu stehe man im engen Austausch mit den dänischen Partnern und dem Bund.

Auch sei die Fehmarnsundbrücke als Rückfallebene nicht aus dem Rennen. «Eine Entscheidung darüber, ob diese noch für Zugverkehr genutzt werden soll, muss bis 2027 gefällt werden», so der Bahnsprecher.