Beruf Bestatterin in SH für immer mehr Frauen attraktiv

23. November 2025 05:00Quelle: NDR / RSS-Feed-Import

Beruf Bestatterin in SH für immer mehr Frauen attraktiv

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May Hansen, 23, aus Tarp (Kreis Schleswig-Flensburg) ist Deutschlands beste Bestatterin und repräsentiert einen wachsenden Trend: Der Beruf der Bestattungsfachkraft wird für Frauen zunehmend attraktiver. Hansen beschreibt ihre Arbeit als abwechslungsreich und leidenschaftlich, eine Mischung aus Psychologie, Handwerk und Kreativität. Ein großer Teil ihrer Tätigkeit ist jedoch Büroarbeit, darunter Abrechnungen und die Kommunikation mit Pastoren und Standesbeamten.

Zu den praktischen Aufgaben gehören die Versorgung Verstorbener, das Auskleiden von Särgen und die kreative Dekoration der Trauerfeiern, beispielsweise im maritimen Stil. Hansen betont, dass die Gestaltung des ersten Bildes der Feier enorm wichtig ist, da es für Angehörige ein entscheidender, realitätsschaffender Moment ist, um sich fallen zu lassen.

Hansen kam über einen Umweg zum Bestatterhandwerk, nachdem sie ihr Eventmanagement-Studium nach dem Abitur abbrach. Ein Praktikum im Bestattungshaus Timm, das zuvor noch nie ausgebildet hatte, führte dazu, dass die Inhaber extra für die sehr engagierte Hansen einen Ausbildungsplatz schufen. Seit Anfang November 2025 darf sich May Hansen deutsche Meisterin im Bestatterhandwerk (Bundessiegerin) nennen. Sie setzte sich in einer umfassenden Prüfung, die Bereiche wie hygienische Versorgung, Trauerpsychologie und Grabtechnik umfasste, gegen acht Konkurrenten durch.

Die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft liegt generell im Trend. Die Bestatter-Innung Schleswig-Holstein verzeichnet seit 2018 eine weibliche Mehrheit unter den Auszubildenden. Im Jahr 2023 gab es in SH mit 42 Auszubildenden einen Rekord, wobei 26 Frauen und 16 Männer waren. Hansen bekräftigt, dass Empathie die wichtigste Voraussetzung sei, unabhängig vom Geschlecht.

Hansen versorgt Verstorbene regelmäßig. Ihre anfängliche Sorge legte sich; vor einem Jahr versorgte sie sogar ihre eigene Großmutter, was sie als sehr schönen und wichtigen Moment empfand. Schwere Momente erlebt sie, wenn Verstorbene oder Angehörige in ihrem eigenen Alter sind. Zum Ausgleich nutzt sie Musik (Gitarre, Geige) und Tanzen. Sie möchte Angehörigen ermöglichen, ihre Gefühle frei zu zeigen, da gesellschaftliche Erwartungen an Trauernde oft zu streng seien. Ihr nächstes großes Ziel ist es, die geprüfte Meisterin im Bestatterhandwerk zu werden.

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