
Kiel (dpa/lno) – Die Krise in der schleswig-holsteinischen Bauwirtschaft verfestigt sich. Vor allem im Wohnungsbau gebe es erhebliche weitere Auftragsrückgänge, teilte der Verband der Bauwirtschaft im Norden nach seiner Herbstkonjunkturumfrage mit.
Demnach bewerten mehr als 48 Prozent der befragten Bauunternehmer aus dem Wohnungsbau die gegenwärtige Geschäftslage als schlecht und mehr als 38 Prozent als befriedigend. Gut 34 Prozent der Befragten gehen von einer weiteren Verschlechterung der Lage in den kommenden sechs Monaten aus, gut 54 Prozent sehen sie gleichbleibend. Die Auftragsbestände beurteilen die Bauunternehmer mit fast 60 Prozent mehrheitlich als zu klein. Knapp 31 Prozent betrachten sie als ausreichend.
Fehlende Aufträge und Personalnot
Als Behinderung für die Bautätigkeit nennen fast 53 der Betriebe fehlende Aufträge, gefolgt von Verzögerungen bei Genehmigungsverfahren (38,9) Prozent, Fachkräftemangel (43,1) Prozent und hohem Krankenstand (34,7 Prozent). Der überwiegende Teil der Befragten will die Zahl der Beschäftigten 2025 gegenüber 2024 aber erhöhen (16,9 Prozent) oder halten (67,5 Prozent).
Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Verbands, Jan Christian Janßen, forderte von Landes- und Bundesregierung unter anderem, Bauen zu vereinfachen, Bürokratie abzubauen, die soziale Wohnraumförderung fortzusetzen und die Investitionen der öffentlichen Hand zu erhöhen.