Autos illegal nach Russland exportiert? Zoll ermittelt

Neben zahlreichen Beweismitteln wurden den Angaben zufolge auch mehrere Tausend Euro Bargeld sichergestellt. (Symbolfoto)
Neben zahlreichen Beweismitteln wurden den Angaben zufolge auch mehrere Tausend Euro Bargeld sichergestellt. (Symbolfoto) Foto: Leonie Asendorpf/dpa

Hamburg/Hannover (dpa) – Ein Autohändler aus dem Raum Hannover soll Luxusfahrzeuge im Wert von mehr als drei Millionen Euro entgegen geltender Sanktionsvorschriften nach Russland exportiert haben. Wie das Zollfahndungsamt Hamburg und die Staatsanwaltschaft Hannover mitteilten, wurden am Dienstag im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens Wohn- und Geschäftsräume des Händlers durchsucht. Neben zahlreichen Beweismitteln seien auch mehrere Tausend Euro Bargeld sichergestellt worden. 

Anlass der Ermittlungen war den Angaben zufolge ein Hinweis der «Financial Intelligence Unit» aus dem Jahr 2024, die als Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen Verdachtsmeldungen nach dem Geldwäschegesetz analysiert. Ermittlungen der Zollfahndung zeigten demnach, dass der Beschuldigte mehrere in Deutschland gekaufte Fahrzeuge beim Zoll zur Ausfuhr in Länder anmeldete, für die keine Sanktionsbestimmungen gelten. Allerdings seien die Fahrzeuge in Russland zugelassen worden.

Die ausgeführten Fahrzeuge sollen insgesamt 3,4 Millionen Euro wert sein. Geldströme aus Russland konnten den Angaben zufolge in Zusammenhang mit Verkäufen des Händlers gebracht werden. Festgenommen wurde der Mann laut Staatsanwaltschaft Hannover nicht.

Internationale Sanktionen

Der Leiter des Zollkriminalamtes, Tino Igelmann, erklärte: «Für den Zoll hat die Überwachung der Einhaltung der EU-Sanktionen bei der zollrechtlichen Ausfuhr von Waren besonders hohe Priorität.» Der Zollfahndungsdienst leiste einen wesentlichen Beitrag bei der Durchsetzung internationaler Sanktionen. 

Die Ermittlungen des Zollfahndungsamts Hamburg im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hannover dauern laut Mitteilung an.