Autorennen? Polizei ermittelt nach schwerem Unfall in Lübeck

Den genauen Unfallhergang muss die Polizei noch rekonstruieren. (Symbolfoto)
Den genauen Unfallhergang muss die Polizei noch rekonstruieren. (Symbolfoto) Foto: Daniel Karmann/dpa

Lübeck (dpa/lno) – Nach einem Verkehrsunfall in Lübeck mit einem Schwerverletzten ermittelt die Polizei wegen des Verdachts eines verbotenen Autorennens und der Gefährdung des Straßenverkehrs. Auch der Verdacht des Fahrens unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln steht im Raum, wie die Polizei mitteilte. Bei dem Unfall am Dienstagabend im Stadtteil St. Lorenz waren den Angaben zufolge insgesamt vier Fahrzeuge beteiligt, die alle beschädigt wurden. 

Was ist passiert?

Der genaue Unfallhergang werde derzeit noch ermittelt, hieß es. Nach bisherigen Erkenntnissen war ein 28 Jahre alter Autofahrer aus Lübeck auf der Schwartauer Allee in Richtung Innenstadt unterwegs. Zeugen hätten der Polizei von gefährlichen Überholmanövern des Mannes und einer überhöhten Geschwindigkeit berichtet. An einer roten Ampel habe er schließlich halten müssen. Bei Grün seien der 28-Jährige und ein weiterer Autofahrer im Alter von 26 Jahren «mit quietschenden Reifen losgefahren» und zu schnell weitergefahren. Die beiden Fahrer hätten versucht, sich gegenseitig wegzudrängen und zu überholen.

Bei einem Spurwechsel sei der Wagen des 26-Jährigen schließlich mit dem Auto des 28-jährigen Fahrers kollidiert. Das Auto wurde laut Polizei in der Folge knapp 80 Meter vom Wagen des 28-Jährigen vor sich hergeschoben, bis zwei am Straßenrand parkende Fahrzeuge es stoppten. 

Wurden Drogen konsumiert?

Der 28-Jährige blieb den Angaben zufolge unverletzt, der 26-Jährige verletzte sich schwer. Bei der Unfallaufnahme habe sich der Ältere aggressiv und unkooperativ gezeigt. Er habe zudem versucht, Zeugen zu beeinflussen und der Polizei mit Gewalt gedroht. Er muss sich deshalb auch wegen des Verdachts der Beleidigung und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte verantworten, wie es hieß.

Bei beiden Fahrern vermuteten die Beamten laut Mitteilung den Konsum von Betäubungsmitteln und ordneten eine Blutentnahme an. Beide dürfen demnach bis auf weiteres kein Auto fahren. Die Polizei prüfe, inwiefern der Wagen des 26-Jährigen unerlaubt technisch verändert wurde. Der Schaden wird auf etwa 18.000 Euro geschätzt.