AfD-Debatte: Auch Fritz Kola verlässt Unternehmerverband

27. November 2025 15:05Quelle: NDR / RSS-Feed-Import

AfD-Debatte: Auch Fritz Kola verlässt Unternehmerverband

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Strategiewechsel des Wirtschaftsverbands: Der Wirtschaftsverband Die Familienunternehmer, der rund 6.500 Mitglieder zählt, hat seine bisherige Brandmauer zur AfD aufgehoben. Verbandspräsidentin Marie-Christine Ostermann bestätigte, dass das „Kontaktverbot“ zu AfD-Bundestagsabgeordneten beendet wurde und Vertreter der in Teilen rechtsextremen Partei zu einem Parlamentarischen Abend eingeladen wurden. Die Verbandsführung will die AfD künftig inhaltlich stellen.

Prominente Austritte aufgrund des Kurswechsels: Als Reaktion auf diese Öffnung kündigten zwei große Mitglieder ihre Mitgliedschaft. Die Drogeriekette Rossmann trat aus, da sie die neue Haltung des Verbands nicht unterstützt. Auch der Hamburger Limonade-Hersteller Fritz Kola beendete seine Mitgliedschaft. Das Unternehmen begründete den Schritt damit, dass eine offene, demokratische Gesellschaft die Grundlage wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Handelns bilde.

Interne Befürwortung der inhaltlichen Auseinandersetzung: Trotz der Austritte stellen sich verbliebene Mitglieder hinter den Kurs. Stefan Dräger, Vorstandsvorsitzender des Medizintechnik-Unternehmens Drägerwerk, argumentiert, es sei stets richtig, miteinander zu reden, um die AfD in der Sache zu widerlegen. Er ist der Ansicht, es müsse aufgezeigt werden, dass die demokratie- und wirtschaftsfeindlichen Positionen der Partei den Wohlstand gefährden. André Schulte-Südhof, Leiter des Regionalverbands Niedersachsen, unterstützt diesen Kompass, äußert jedoch große Sorge bezüglich der Europapolitik der AfD. Ein EU-Austritt wäre massiv schädigend für Familienunternehmen, deren Aufträge großteils aus dem europäischen Ausland stammen.

Kritik von Wirtschaftsinstituten: Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), sieht die Öffnung kritisch. Er hält den Kurs für ein „fatales Signal“ an Investoren und Arbeitgeber, da er suggeriere, man arrangiere sich mit der AfD, obwohl diese enormen wirtschaftlichen Schaden anrichten würde.

Der Bundesverband betonte auf seiner Website, dass er zwar eine Regierungsbeteiligung der AfD ablehne, eine inhaltliche Auseinandersetzung aber nicht scheue, da Diskutieren nicht bedeute, Positionen zu akzeptieren. Die Landesverbände in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg haben bisher keine Gespräche mit der AfD geführt.

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