Frauen-Bundesligaclubs gründen Ligaverband allein – DFB "verwundert"

4. Dezember 2025 18:36Quelle: NDR / RSS-Feed-Import

Frauen-Bundesligaclubs gründen Ligaverband allein – DFB "verwundert"

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Die 14 Vereine der Frauen-Bundesliga haben den Ligaverband „Frauen-Bundesliga FBL e.V.“ eigenständig und ohne den Deutschen Fußball-Bund (DFB) gegründet. Dieser Schritt erfolgte überraschend, da ursprünglich geplant war, bis Dezember ein gemeinsames Joint Venture (FBL GmbH) zur Professionalisierung und Vermarktung der Liga zu gründen, an dem der DFB zu 50 Prozent beteiligt werden sollte.

Die Clubs begründen den Alleingang mit großer Enttäuschung. Vorstandssprecher Axel Hellmann (Eintracht Frankfurt) erklärte, bereits getroffene Verabredungen mit dem DFB hätten sich nicht in den Vertragsmaterialien wiedergefunden. Jan-Christian Dreesen (FC Bayern) ergänzte, es sei überraschend gewesen, dass verhandelte Eckpunkte infrage gestellt wurden, obwohl die Vereine ein Vielfaches in die Frauen-Bundesliga investieren werden. Die Entscheidung zur Alleingründung sei einstimmig getroffen worden, „um nicht weiter Zeit zu verlieren“.

Der DFB reagierte überrascht und verwundert. DFB-Generalsekretär Holger Blask betonte, dass der DFB selbst nie eine Beteiligung am Ligaverband FBL e.V. angestrebt habe, sondern nur an der geplanten FBL GmbH. Er stellte klar: „Der DFB steht unverändert zu den getroffenen Zusagen und Investitionen im Zuge des geplanten Joint Ventures.“ Blask merkte an, dass bislang keine unterschriftsreifen Verträge vorgelegen hätten, da die Klubs weitreichende Ergänzungen und Änderungswünsche übermittelt hatten. Der DFB sei aber bestrebt, die Gespräche konstruktiv und sachlich fortzuführen.

Ziel des neuen Ligaverbandes ist die Organisation und Stärkung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Frauenfußballs. In diesem Kontext hatte der DFB bereits angekündigt, 100 Millionen Euro in den kommenden acht Jahren in den Frauenfußball zu investieren (Start 2026), ergänzt durch angekündigte Investitionen der Clubs von mehreren Hundert Millionen Euro. Die nun entstandene Uneinigkeit zwischen Clubs und DFB dämpft die Dynamik, die durch den Zuschlag für die Frauen-EM 2029 in Deutschland erwartet wurde. Die Gründungsversammlung des neuen Verbands wurde symbolisch vom DFB-Campus in eine Loge im Stadion von Eintracht Frankfurt verlegt.

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