Tödlicher Balkonsturz in Hamburg: Prozess gegen zehn Angeklagte gestartet

1. Dezember 2025 16:27Quelle: NDR / RSS-Feed-Import

Tödlicher Balkonsturz in Hamburg: Prozess gegen zehn Angeklagte gestartet

Foto/Quelle: NDR – Zur Originalseite

KI-Zusammenfassung / Den Originaltext vom NDR finden Sie hier

Prozessauftakt nach tödlichem Balkonsturz in Hamburg. Vor dem Hamburger Landgericht hat der Prozess gegen zehn Männer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren begonnen. Ihnen wird Raub mit Todesfolge vorgeworfen, nachdem im April ein 15-Jähriger in Hamburg-Wilstorf bei der Flucht vor mutmaßlichen Einbrechern von einem Hochhausbalkon in den Tod stürzte.

Die Eltern des Opfers treten als Nebenkläger auf; der Vater war am ersten Prozesstag anwesend. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft galt der Überfall dem Mieter der Wohnung, mutmaßlich aufgrund eines Streits um Geld, wodurch der 15-Jährige zum Zufallsopfer wurde.

Gewaltsames Vorgehen der Tätergruppe. Sieben junge Männer drangen laut Anklage gewaltsam in die Wohnung ein, bewaffnet mit Messern, einer Machete und einem Baseballschläger. Die vier Anwesenden flüchteten panisch auf den Balkon. Die Angreifer schüchterten die Überfallenen ein, unter anderem durch Faustschläge und Bedrohungen mit Messern und Schlagwerkzeugen.

Ein Anwesender konnte über die Balkonbrüstung auf den darunter liegenden Balkon entkommen. Der 15-Jährige versuchte die Flucht ebenfalls, verlor dabei jedoch den Halt und stürzte aus dem achten Obergeschoss in den Tod. Die Täter flohen mit 1.000 Euro Bargeld, zwei Handys und weiteren Gegenständen.

Der Anwalt der Nebenklage nannte die Tat eine „völlig überflüssige und grundlose Aktion“. Er betonte, dass jeder Angeklagte einen Tatbeitrag geleistet und große Schuld auf sich geladen habe. Vergebung durch die Mandanten sei nur für diejenigen möglich, die gestehen und die Wahrheit über die Tat enthüllen.

Sieben der Angeklagten werden besonders schwerer Raub mit Todesfolge in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen. Drei weitere Heranwachsende sind wegen Beihilfe angeklagt. Da neun der zehn Beschuldigten zur Tatzeit minderjährig oder Heranwachsende waren, wird der Prozess vor einer Großen Strafkammer als Jugendkammer geführt. Nach Verlesung der Anklage schloss die Kammer die Öffentlichkeit bis zum Ende der Beweisaufnahme aus. Es sind bisher 33 Verhandlungstage bis Ende März festgesetzt.

KI-Zusammenfassung / Den Originaltext vom NDR finden Sie hier