
Foto/Quelle: NDR – Zur Originalseite
KI-Zusammenfassung / Den Originaltext vom NDR finden Sie hier
Am 29. November 2015 stimmten die Hamburger Bürger in einem Referendum mehrheitlich gegen eine Olympia-Bewerbung: Nur 48 Prozent votierten dafür. Das Ergebnis war ein Schock für die Befürworter um den damaligen Ersten Bürgermeister Olaf Scholz, zumal Umfragen kurz zuvor noch eine Zustimmungsrate von 63 Prozent gezeigt hatten. Das Scheitern trug dazu bei, dass seither alle weiteren deutschen Olympia-Versuche erfolglos blieben.
Zehn Jahre später startet Hamburg einen neuen Anlauf für die Sommerspiele 2036, 2040 oder 2044. Doch wie schon 2015 regt sich erneut massiver Widerstand.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) lehnt die Bewerbung kategorisch ab. Die vier betroffenen Landesverbände (darunter Hamburg) sehen überwiegend negative Folgen für Klima, Natur, Wohnungsmarkt und Stadtentwicklung. Die BUND-Landesvorsitzende Sabine Sommer kritisierte, die Pläne stünden im Widerspruch zu nachhaltiger Entwicklung. Die Initiative „NOlympia“ hat sich ebenfalls reaktiviert; ein Mitstreiter räumte jedoch ein, dass 2015 die Pläne nur stoppten, weil die Befürworter Fehler machten.
Die Organisatoren der neuen Bewerbung wollen diese Fehler vermeiden und die Bürger aktiv einbinden – lange vor dem nächsten Referendum am 31. Mai 2026. Dafür wurden in allen sieben Bezirken Dialogabende veranstaltet und eine Online-Befragung initiiert. Kritiker waren bei diesen Veranstaltungen jedoch meist unterrepräsentiert und verteilten stattdessen außerhalb Flyer. Ihre Hauptsorgen bleiben wie 2015 steigende Mieten, Gentrifizierung und unnötige Milliardenkosten. Eine aktuelle, nicht repräsentative NDR-Umfrage zeigte, dass 60 Prozent der Hamburger Befragten gegen eine Bewerbung sind.
Der Ausgang des Referendums 2015 war auf externe Faktoren (Kostenexplosionen bei Großprojekten wie der Elbphilharmonie, die Flüchtlingskrise, Terroranschläge in Paris) zurückzuführen. Der entscheidende Faktor war jedoch die offene Finanzierungsfrage: Der Bund hatte 2015 keine feste Zusage für eine Beteiligung gegeben. Die damalige Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) monierte, man habe sich von Berlin alleingelassen gefühlt.
Heute ist diese Situation anders: Die Bundesregierung hat sich klar hinter eine deutsche Olympia-Bewerbung gestellt und ihre Unterstützung als „Nationale Aufgabe“ zugesagt, unabhängig von der gastgebenden Region. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen DOSB, den Bewerbern (Hamburg, Berlin, München, Rhein-Ruhr) und der Bundesregierung soll in Kürze unterzeichnet werden. Diese Zusage aus Berlin soll helfen, ein erneutes Scheitern des Hamburger Traumes zu verhindern.
KI-Zusammenfassung / Den Originaltext vom NDR finden Sie hier
