Gescheitertes Olympia-Referendum 2015: Was ist in Hamburg diesmal anders?

28. November 2025 09:33Quelle: NDR / RSS-Feed-Import

Gescheitertes Olympia-Referendum 2015: Was ist in Hamburg diesmal anders?

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Hamburgs gescheiterte Olympia-Bewerbung 2015 dient als Warnsignal für den neuen Anlauf der Hansestadt, die sich für die Sommerspiele 2036, 2040 oder 2044 bewirbt. Am 29. November 2015 stimmten nur 48 Prozent der Hamburger in einem Referendum für die Bewerbung, was für die Befürworter um den damaligen Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und Katharina Fegebank (Grüne) ein Schock war, da Umfragen kurz zuvor noch 63 Prozent Zustimmung verzeichneten.

Widerstand gegen die erneute Bewerbung nimmt zu: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) lehnt die Pläne kategorisch ab. Die vier potenziell betroffenen BUND-Landesverbände (Hamburg, Bayern, Berlin, NRW) kritisieren die erwarteten negativen Folgen für Natur, Klima, Wohnungsmarkt und Stadtentwicklung. Die Initiative „NOlympia“ ist reaktiviert und kämpft erneut gegen die Pläne, wobei sie – wie schon 2015 – steigende Mieten, Gentrifizierung und hohe Kosten befürchtet. Eine aktuelle, nicht repräsentative NDR-Umfrage zeigt zudem, dass 60 Prozent der Hamburger eine Bewerbung ablehnen.

Die Ablehnung im Jahr 2015 wurde durch eine Reihe externer Faktoren beeinflusst: Kostenexplosionen bei anderen deutschen Großprojekten (Elbphilharmonie, BER), der Zustrom von Geflüchteten sowie die Terroranschläge von Paris. Der entscheidende Schwachpunkt 2015 war die offene Finanzierungsfrage, da eine feste Zusage des Bundes fehlte, was Fegebank als „Alleingelassen“ kritisierte.

Um diese Fehler zu vermeiden, setzen die Organisatoren der aktuellen Bewerbung auf Bürgerbeteiligung vor dem neuen Referendum am 31. Mai 2026. In allen sieben Bezirken wurden Bürger-Dialogabende abgehalten, und eine Online-Befragung läuft noch bis Mitte Dezember. Diese Vorschläge sollen in das Bewerbungskonzept einfließen. Allerdings nehmen an den Veranstaltungen primär Befürworter teil, während Kritiker sich meist abseits der offiziellen Foren organisieren.

Der wichtigste Unterschied zu 2015 ist die zugesagte Unterstützung des Bundes. Die Bundesregierung hat eine deutsche Olympia-Bewerbung zur „Nationalen Aufgabe“ erklärt und ihre Hilfe zugesichert – unabhängig davon, welche Stadt oder Region sich letztendlich bewirbt (Hamburg, Berlin, München oder Rhein-Ruhr). Eine entsprechende Vereinbarung soll in Kürze unterzeichnet werden, was dem Hamburger Senat die notwendige Rückendeckung geben soll.

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